The Berlin International Center for the Study of Antisemitism

Monat: Dezember 2018

Von Walser (1998) bis Özdemir (2018): Das Seminar für Allgemeine Rhetorik der Uni Tübingen, die „Rede des Jahres“, deutscher Antisemitismus und Nationalismus

Von Dr. Clemens Heni, 13. Dezember 2018

Der Autor war vom Sommersemester 1991 bis einschließlich dem Sommersemester 1996 Student an der Uni Tübingen (Philosophie, Geschichte, Empirische Kulturwissensschaft (EKW) und Politikwissenschaft) und wohnte u.a. im Annette Kade Wohnheim (sehr günstig auf 8,95 qm, plus 1qm Vorraum mit Waschbecken und einem weiteren Bücherzimmer mit 1qm), schräg gegenüber des Instituts für Politikwissenschaft, wo der alte Nazi (SS-Mann) Theodor Eschenburg noch ein Arbeitszimmer hatte. 1996 während der Goldhagen-Debatte meinte eine Kommilitonin, die „rote Uni Bremen“ sei doch wohl besser für ihn und für die Uni Tübingen sei das auch besser. Und so kam es 😉

 

Im Dezember 2018 gab eine Jury des Seminars für Allgemeine Rhetorik der Eberhard Karls Universität Tübingen bekannt, dass die von ihr verliehene Auszeichnung für die „Rede des Jahres“ 2018 an den Politiker Cem Özdemir (Bündnis 90/Die Grünen) geht.[i] Seine Rede im Bundestag am 22. Februar 2018 habe sich mit „ciceronianischer Wucht“ gegen die Alternative für Deutschland (AfD) und deren Agitation im Bundestag gewandt.

Doch Özdemir hat in dieser Rede gerade nicht nur die Neuen Rechten oder die neuen Nazis im Bundestag attackiert, sondern vor allem selbst massiv nationalistische und verschwörungsmythische Topoi gesetzt. Das hatte ich als Teil eines längeren Textes am 7. März 2018 analysiert, unten gebe ich jenen Abschnitt des Textes wieder, der sich mit Özdemir befasst.

Übrigens wird diese anmaßende Auszeichnung einer „Rede des Jahres“ seit 20 Jahren verliehen. Erster Preisträger war Martin Walser mit seiner berüchtigten Paulskirchenrede, die als eine der antisemitischsten Reden in die Geschichte der Bundesrepublik einging.[ii]

Die Jury (Prof. Dr. Gert Ueding) sagte damals über Walsers Rede:

Zur „Rede des Jahres 1998“ hat das Institut für Allgemeine Rhetorik an der Universität Tübingen Martin Walsers Frankfurter Friedenspreisrede gewählt, weil sie in der Tradition der großen humanistischen Beredsamkeit in Deutschland für die ideologisch verfestigten Meinungsschranken unserer Mediengesellschaft die Augen öffnet, sich gegen das organisierte Zerrbild von Gewissen, Moral, Schuldbewußtsein wehrt, das in Grausamkeit gegen die Opfer umschlägt, und schließlich für Vertrauen und Hoffnung in die Zukunft plädiert, ohne die Kraft zur Trauer zu schwächen.

Martin Walser hat mit selbstkritischen und ironischen Untertönen den Meinungsbetrieb in seiner manchmal gutgläubigen, doch meist zynischen Doppelbödigkeit aufgedeckt und als Instrument der ideologischen Macht­ausübung, als profitables Mediengeschäft und intellektuelle Inszenierung erkennbar gemacht. Die maßlose und hämische Kritik an dieser in rhetorischem Ethos, schlüssiger Argumentation und leidenschaftlichem Engagement für eine menschenwürdige Zukunft vorbildlichen Rede bestätigt deren Thesen so eindrucksvoll wie bedrückend.“

 

Entgegen Uedings und der Uni Tübingens hoher Meinung von Martin Walser gab es auch seriöse und kritische, gegen den Antisemitismus gerichtete Analysen wie jene in der Doktorarbeit des Politologen Lars Rensmann:

„Auschwitz gerät von der Chiffre für das unvorstellbare Verbrechen zur bloßen intellektuellen ‚Vorhaltung‘ gegenüber den Deutschen: ‚Jeder kennt unsere geschichtliche Last, die unvergängliche Schande, kein Tag, an dem sie uns nicht vorgehalten wird.‘ Nicht der Holocaust, die Grausamkeit gegenüber Juden, sondern, im Gegenteil, ein an den Deutschen verübter ‚grausame[r] Erinnerungsdienst‘ der ‚Intellektuellen‘, die den Terror erinnern, wird als Gewalt projiziert; die Erinnerung an den Schrecken an sich wird von Walser abgewehrt.“[iii]

Rensmann resümiert:

„Nach den ‚Walser-Debatten‘ lässt sich jedoch begründet eine zunehmend erodierende Grenzziehung im politischen Diskurs gegenüber erinnerungsabwehrenden Formen des Antisemitismus als ‚legitime Meinungsäußerung‘ befürchten. Seit der Walser-Debatte glauben die antisemitischen Briefeschreiber in der Bundesrepublik kaum mehr anonym bleiben zu müssen, weil sie, nicht ganz zu unrecht, ihre Ansichten und Drohungen wieder für salonfähig oder zumindest für legitim und akzeptabel halten. Das antisemitische Judenbild, das Walser wie auch [Rudolf] Augstein und andere in der politischen Öffentlichkeit rehabilitieren und am Leben erhalten, stößt gesellschaftlich zumindest kaum auf energische Ablehnung. Die Diskussion bezeugt insofern bisher einen ersten Höhepunkt affektiver, gegen Juden gerichteter öffentlicher Tabubrüche in der politischen Kultur der ‚Berliner Republik‘, dessen Folgen und Effekte nachwirken und in den nachkommenden Debatten Widerhall finden.“[iv]

Wenn Özdemir seinen nationalistischen Eifer vom Februar 2018 wieder gutmachen möchte, könnte er nun diese Auszeichnung ablehnen. Das wird Özdemir aber ganz sicher nicht tun, dafür ist er viel zu stolz auf dieses Land.

Cem Özdemir und die „gute“ Heimat, 2018

Es gibt kaum einen besseren Indikator für die politische Kultur in diesem Land, wenige Monate nach dem Einzug der rechtsextremen AfD in den Deutschen Bundestag, als die Rede des Grünen Cem Özdemir in jenem Parlament am 22. Februar 2018 und die überschwängliche Begeisterung derer, die sich im Anti-AfD-Lager befinden. Aufhänger für die neuen Nazis im Bundestag waren vorgeblich „antideutsche“ Texte des Journalisten Deniz Yücel, der dank des Einsatzes der Bundesregierung aus dem Gefängnis in der Türkei entlassen wurde. Zu Recht attackierte Özdemir in seiner Wutrede am 22. Februar 2018[v] die AfD als „Rassisten“, attackierte lautstark die rassistische Hetze gegen ihn, den die AfD am liebsten „abschieben“ wolle, während er aber natürlich ein Deutscher aus „Bad Urach“ ist. Das ist alles sehr gut und treffend. Özdemir sagte aber auch:

„Wie kann jemand, der Deutschland, der unsere gemeinsame Heimat so verachtet, wie Sie es tun, darüber bestimmen, wer Deutscher ist und wer nicht Deutscher ist? (…) Sie verachten alles, wofür dieses Land in der ganzen Welt geachtet und respektiert wird. Dazu gehört beispielsweise unsere Erinnerungskultur, auf die ich als Bürger dieses Landes stolz bin. (…) Dazu gehört – das muss ich schon einmal sagen; da fühle ich mich auch als Fußballfan persönlich angesprochen – unsere großartige Nationalmannschaft. Wenn Sie ehrlich sind: Sie drücken doch den Russen die Daumen und nicht unserer deutschen Nationalmannschaft. Geben Sie es doch zu!“

Was macht Özdemir mit jenen Antifas oder Antideutschen, die „unsere Heimat“ tatsächlich verachten? Sind Antifas oder Antideutsche keine Menschen? Der Logik zufolge verabscheut Özdemir Kritik an den deutschen Zuständen so sehr, wie das die AfD verabscheut und er kategorisiert völlig realitätsblind die AfD in das Lager der Heimatfeinde.

Gerade den aggressivsten Nationalisten, die jemals in solch einer Fraktionsstärke im Bundestag gesessen haben, vorzuwerfen, nicht deutsch-national genug zu sein, ist völliger Blödsinn. Es ist eine absurde Idee und wird exakt auf jene zurückschlagen, mit schwarzrotgoldenem Fanatismus, wie wir ihn namentlich und verschärft seit dem ach-so-zarten „Sommermärchen“ 2006 alle zwei Jahre erleben, die eben tatsächlich nicht für dieses Land mitfiebern, sondern für seine sportlichen Konkurrenten zum Beispiel, oder denen das schnuppe ist. Und das Argument, quasi „Volksverräter“ zu sein, kann bei Nazis nur dazu führen, dass bei nächster Gelegenheit die Anti-AfDler mal wieder als solche bezeichnet werden. Heimat ist auch für Neonazis von allerhöchster Bedeutung.[vi]

Selbstredend hat Özdemir recht, wenn er sich gegen die Hetze gegen das Holocaustmahnmal aus dem Munde von Björn Höcke wendet, was aber wiederum gar nichts darüber aussagt, was für eine stolzdeutsche Ideologie in diesem Mahnmal, zu dem man „gerne gehen soll“ (Gerhard Schröder), und wieviel Degussa-Material darin steckt.

Warum Stolz auf die deutsche Erinnerungskultur? Eine „Kultur“, die es gar nicht ohne die sechs Millionen von Deutschen ermordeten Juden geben könnte?

Stolz zudem auf die Verdrängung der deutschen Verbrechen bis in die 1980er Jahre hinein und dann das unerträgliche Eingemeinden der jüdischen Opfer mit SS-Tätern in Bitburg durch Bundeskanzler Helmut Kohl und später die Trivialisierung des Holocaust durch Typen wie den späteren Bundespräsidenten Joachim Gauck, der den Kommunismus wie den Nationalsozialismus als ähnlich schrecklich empfindet und Beiträge in den Holocaust verharmlosenden Büchern wie „Roter Holocaust“ (Herausgeber war der Historiker Horst Möller, 1998) publizierte und 2008 die aus dem gleichen totalitarismustheoretischen und Auschwitz nivellierenden Eichenholz geschnitzte Prager Deklaration unterschrieb? Stolz auf ein Land, das derzeit Phänomene erlebt wie Dorfbevölkerungen in Rheinland-Pfalz oder in Niedersachsen, die mit Hitlerglocken oder Nazi-Glocken in ihren Kirchen kein Problem haben, ja stolz auf die lange Tradition sind?

Das sind nur einige wenige Elemente der Kritik, warum Özdemir einen großen Fehler begeht, wenn er ernsthaft meint, Nazis rechts überholen zu können mit noch mehr Stolz auf Deutschland und namentlich auf dessen „So geh’n die Deutschen“[vii] -Fußballnationalmannschaft (2014). Das „Sommermärchen“ 2006 war absolut grundlegend für den schwarzrotgoldenen Wahnsinn von Pegida im Oktober 2014 bis zum Einzug der AfD in den Bundestag und bis heute.[viii] Dabei hatte es so wundervolle Momente wie das Vorrundenaus der Deutschen bei der WM 2018 zuvor bei Fußballweltmeisterschaften eher selten gegeben.

Das Bittere, das so gut wie niemandem auffällt, an Özdemirs Vorwurf an die Nazis, doch nicht deutsch genug zu sein, hat wiederum Pohrt schon am Beispiel eines Textes vom 14.5.1982 in der taz untersucht, dessen Autor Hilmar Zschach die Nazivergangenheit des schleswig-holsteinischen Landtagspräsidenten Helmut Lembke erwähnt, aber das als untypisch für die feschen Schleswig-Holsteiner abtut. Pohrt kommentierte:

„Die gemeinsame völkisch-nationalistische Basis bringt Linke und Rechte dazu, einander undeutsche Umtriebe vorzuwerfen. So irrational, wie die Kontroverse dann geworden ist, so mörderisch sind auch ihre potentiellen Konsequenzen. Es geht eigentlich darum, den Volkskörper von volksfremden Elementen zu säubern, damit endlich das andere, das wahre Deutschland erscheine. Unter dieser Voraussetzung ist es gleichgültig, ob die ‚Antifaschisten‘ oder die Faschisten gewinnen, denn die Verlierer werden allemal Leute sein, die keine Lust haben, sich Deutsche zu nennen.“[ix]

 

[i] „Mit seinem Debattenbeitrag hat Özdemir gezeigt, wie wirksam und kraftvoll eine Parlamentsrede sein kann, wenn ein Redner mit Überzeugung und Leidenschaft antritt – ein herausragendes Beispiel dafür, wie man den Populisten im Parlament die Stirn bieten kann. Jury: Simon Drescher, Pia Engel, Dr. Gregor Kalivoda, Rebecca Kiderlen, Prof. Dr. Joachim Knape, Sebastian König, Prof. Dr. Olaf Kramer, Viktorija Romascenko, Oliver Schaub, Frank Schuhmacher, Prof. Dr. Dietmar Till, Dr. Thomas Zinsmaier. Im Jahr 2018 war mit Oliver Schaub erstmals auch ein von den Studierenden bestimmtes studentisches Mitglied Teil der Jury“, http://www.rhetorik.uni-tuebingen.de/portfolio/rede-des-jahres/.

[ii] Joachim Rohloff (1999): Ich bin das Volk. Martin Walser, Auschwitz und die Berliner Republik, Hamburg: KVV Konkret (Konkret Texte 21); Lars Rensmann (2004): Demokratie und Judenbild. Antisemitismus in der politischen Kultur der Bundesrepublik Deutschland, Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, S. 356–414;

[iii] Rensmann 2004, S. 364.

[iv] Ebd., S. 414.

[v] http://dip21.bundestag.de/dip21/btp/19/19014.pdf.

[vi] Zur Kritik siehe z.B. Lucius Teidelbaum (2018): Kritische Heimatkunde, 05.03.2018, http://emafrie.de/kritische-heimatkunde/.

[vii] https://www.youtube.com/watch?v=6lcaRA4sr4o.

[viii] Clemens Heni (2017a): Sommermärchen bereitete der AfD den Boden, Frankfurter Rundschau, 16./17. Dezember 2017, online: http://www.fr.de/kultur/antisemitismus-sommermaerchen-bereitete-der-afd-den-boden-a-1409276.

[ix] Wolfgang Pohrt (1982): Endstation. Über die Wiedergeburt der Nation. Pamphlete und Essays, Berlin: Rotbuch Verlag, 127 f., Fußnote 4.

©ClemensHeni

Postpubertärer Realitätsverlust oder: Warum sind die neu-deutschen Juden wie Max Czollek so beliebt?

Von Dr. Clemens Heni, 10. Dezember 2018

* Update bzgl. Suhrkamp, 11.12.2018

Es gibt eine neue Generation von Juden in Deutschland, die gerade deshalb im nicht-jüdischen Mainstream reüssiert, weil sie mit dem jüdischen Establishment wie dem Zentralrat der Juden und dessen Topoi von Shoaherinnerung und Zionismus bricht.

Bekanntestes Beispiel dafür ist vielleicht Max Czollek. Zwar wendet er sich gegen die Namensgebung „Anne Frank“ für einen ICE der Deutschen Bahn, ohne deren Vorläufer, die Reichsbahn, es weite Teile des Holocaust in der Form nicht gegeben hätte, gegen das deutsche „Gedächtnistheater“, einem sehr angestaubten Begriff von Michael Bodemann, wie auch gegen die Neue Rechte von AfD bis Alexander Dobrindt (CSU) und den Schland-Wahnsinn von 2006. Deshalb braucht es ja eine „Alternative zu Deutschland“ – aber gerade keine Abkehr von der Holocausterinnerung (die manche durch Klamauk ersetzen möchten) und von Israel, wie sie Czollek einfordert.

Czollek ist Jg. 1987, aber sein Duktus ist eine Mischung aus mittelmäßiger Abiturzeitschrift und saturiertem Rückblick eines Wannabee-Bestseller-Schriftstellers in gehobenem Alter. Ernsthaft schreibt der 31jährige Czollek, wie intensiv er die letzten fünf Jahre diskutiert habe, im Vorlauf zu diesem Büchlein im Hanser Verlag.

Völlig zurecht möchte er die deutsche Selbstzufriedenheit mit der Gedenkkultur kritisieren und nimmt sich dabei en passant gerade auch solche guten Deutschen wie Katrin Göring-Eckart (geborene Eckart, was er nicht betont), Anja Reschke oder Richard von Weizsäcker (1985) vor. Das ist alles zwar nicht neu und auch vom Stil her wenig scharf oder provokant, aber nicht falsch. Diese Deutschen sehen sich in der Tat als geläutert an, als die Guten, die auf dem Grundgesetz stehen (oder es gleich als Liebhaber haben wie Reschke) und wirkliche Analyse und Kritik der Gesellschaft nicht kennen.

Doch die kennt auch Czollek nicht. Er erleidet einen völligen Realitätsverlust. Warum? Sein Buch „Des-integriert Euch“ von 2018 tut so, als sei es Mainstream, die Verbrechen des Holocaust zu erinnern. Er sieht gar nicht, dass Altbundespräsident Gauck gerade dies nicht tun möchte, ohne auf die angeblich genauso schrecklichen Verbrechen Stalins zu verweisen, Rot gleich Braun, wie es die von Gauck 2008 unterzeichnete und von Litauen initiierte Prager Deklaration will und bereits sehr tief in der politischen Kultur Europas verankert ist, bis hin zu Resolutionen im Europäischen Parlament. Als Joachim Gauck 2013 als Bundespräsident mit dem Präsidenten Estlands, Toomas Hendrik, in Tallin im „Museum der Besatzung“ vor zwei Säulen posierte, links der Rote Stern des Kommunismus und rechts das Hakenkreuz des Nationalsozialismus, wurde dieser erinnerungsabwehrende und totalitarismustheoretische Antisemitismus als deutsche Staatsideologie unumwunden erkennbar, wie der Holocaustforscher und berühmte Yiddish Professor Dovid Katz festhält.

Nur Czollek sieht das nicht, wie auch fast die gesamte sonstige deutsche Gesellschaft, von den Grünen oder der CDU, SPD, CSU, FDP hin zu den „Berühmtheiten“, die 2012 alle für Gauck in der Bundesversammlung gestimmt hatten, wissend, was für ein Holocaust verharmlosender Mann das ist.

Czollek sieht noch weniger den postkolonialen Frontalangriff auf die Erinnerung an die Shoah, wie er von schwarzen Agitatorinnen wie Imani Tafari Ama in der taz im Juni 2017 herausposaunt wurde:

„Die Europäer müssen anerkennen, dass die Verschleppung der Afrikaner das größte Verbrechen in der Menschheitsgeschichte ist, größer noch als der Holocaust“.

Czollek will offenbar den Judenhass nicht bekämpfen – denn das sei alles Geschwätz und zudem das Geschäft des Zentralrats der Juden, der so etwas wie der Hauptfeind für die jung-deutschen Juden wie Czollek zu sein scheint. Und schon gleich gar nicht möchte er den Antisemitismus von „Marginalisierten“ wie Schwarzen oder Türken, Arabern und Muslimen bekämpfen – denn das sind eher seine Partner*innen.

Völlig affirmativ bezieht er sich hingegen auf die hardcore Israelfeindin Judith Butler, auch Hannah Arendt wird nonstop zitiert, dazu kommen dann ebenso ungebildete und nur antilinke Ressentiments schürende antisemitische Zitate, wie von Karl Marx, ohne zu analysieren, dass Marx seinen Text „Zur Judenfrage“, der sehr problematisch und in der Tat antisemitisch ist, später, wie im Kapital von 1867, wieder zurücknahm, die Personifikation des Kapitalismus auf Juden war im Hauptwerk von Marx gerade kein Thema mehr. Aber solche wissenschaftlichen Differenzierungen fehlen bei Czollek vollkommen. An ihm scheinen Debatten über Antisemitismus allein der letzten 20 Jahre völlig spurlos vorbeigegangen zu sein. Und das ist kein Zufall, sondern gewollt.

Zwei Aspekte stechen besonders hervor bei diesem vor Narzissmus triefenden Büchlein Czolleks: die Abwehr der Holocausterinnerung und das Kuscheln mit islamistischen Muslim*innen.

So schreibt er angesichts des Gedenkens an den 8. Mai:

„Bei der nächsten Gedenkveranstaltung sehe ich sie wie schon so oft nebeneinander, die Deutschen auf der einen, die Juden auf der anderen Seite. Doch statt das gewohnte Ritual zwischen den zerknirschten, aber geläuterten Deutschen und den trauernden Opfern zu inszenieren, wird diesmal das Stück der jüdischen Sieger und der unterlegenen Deutschen aufgeführt. Einer der Juden beugt sich zu einem Deutschen hinunter, streichelt ihm über den Kopf und sagt: Aber am Ende haben wir den Krieg gewonnen!“

Die Rote Armee hat den Krieg gewonnen, die Juden haben ihn verloren. Die wenigen Juden, die in der Roten Armee zu den Befreiern von Auschwitz gehörten, werden doch dadurch nie im Leben zu Siegern.

Paradoxerweise trifft sich Czollek an diesem Punkt mit Henryk M. Broder, dessen Realitätsverlust so weit geht, dass er vor Jahren an einem 27. Januar israelische Flugzeuge über Auschwitz fliegen sah – obwohl noch nie an einem 27. Januar israelische Kampfjets über Auschwitz flogen. Broder möchte Israel als die Reaktion und Konsequenz zu Auschwitz sehen, was aber fehl geht: der Zionismus ist viel älter und hat rein gar nichts mit Auschwitz zu tun. Darauf weisen in Israel viele zionistische Forscher*innen und Publizist*innen seit Jahren hin.

Czollek findet jedoch gerade die anti-israelischen Israelis, die nach Berlin strömen, so richtig cool, vermutlich auch jene, die z.B. 2010 in der Jüdischen Gemeinde zu Berlin Randale machten und die Antizionistin Iris Hefets mit ihrem vulgären Antisemitismus in der taz („Pilgerfahrt nach Auschwitz“) unterstützten. Auch die russischen Juden mag Czollek, da sie nicht so herkömmlich und „Gedächtnistheater“ spielend seien wie die meisten deutschen Juden (wie der Zentralrat der Juden) und weniger an Auschwitz erinnerten (das sei eh alles Heuchelei), sondern an den Sieg der Roten Armee über die Deutschen.

Sein ganzes Verkaufsmodell basiert auf seinem ach-so-dissidenten Jude-Sein (denn nur „Berliner“ oder „Lyriker“ oder gar typisch zionistischer deutscher Jude zu sein, das würde sich nicht verkaufen) – hört sich bitter an, und ist bitter. Analytisch bringt er nichts Neues (er schreibt im Wesentlichen von Michael Bodemann, dem frühen Broder oder von Arendt und Butler ab).

Er lehnt den Zentralrat der Juden mehr oder weniger ab und findet Israel problematisch oder einfach kein Thema für ihn und die neu-deutschen jungen Juden, die eher mit Muslim*innen kooperieren denn mit jüdischen Zionist*innen.

Damit kommt Max Czollek natürlich im Mainstream von ZDF-Kulturpalast, Deutschlandfunk und allen Feuilletons hervorragend an. Dabei hat die Deutschlandkritik, jene am Schland-Wahnsinn von 2006 bis heute, wie auch an den Stolzdeutschen, die gerade die Erinnerung an die Shoah feiern, nach dem Motto „So schnell macht uns Auschwitz und vor allem die Erinnerung daran, niemand nach“, von Richard von Weizsäcker über Norbert Lammert bis Cem Özdemir, nicht auf einen postzionistischen Autor gewartet.

Der andere Aspekt, der das nicht nur desolate, sondern nun auch wirklich gefährliche Niveau der Czolleks unserer Zeit indiziert, ist sein Bezug auf Muslime. Für ihn war der Antisemit Heinrich von Treitschke bereits ein Feind auch der Muslime. Czollek fordert eine „jüdisch-muslimische Leitkultur“. Kein Wunder also, dass er die den Islamismus verharmlosende oder mit ihm kokettierende und offenbar pro-BDS Muslimin Yasemin Shooman vom (Anti-) Jüdischen Museum Berlin[i] in der ach-so-wahnsinnig-jung-deutsch-jüdischen Hauspostille „Jalta“ publiziert (die sich hinter die vom Verfassungsschutz wie anderen Islamismusexpert*innen und dem Antisemitismusbeauftragten der Jüdischen Gemeinde zu Berlin kritisierten Neuköllner Begegnungsstätte stellt) und sein Kumpel Micha Brumlik ist einer der Co-Herausgeber.

Der Generation Czolleks Selbstverliebtheit zeigt sich dann auch in seinen Lobeshymnen auf das Maxim Gorki Theater (das beim Karneval der Geflüchteten mit dabei war, so wie auch eine BDS-Gruppe dabei war, alle wussten es und haben es goutiert).

Schon auf dem Backcover von „Desintegriert euch“ macht sich der Autor über die Kritik am Islamismus lustig und diffamiert geradezu Juden, die sich mit der Shoah und dem Antisemitismus befassen. Damit bedient er die antiisraelische und Holocaust verharmlosende Obsession des nicht-jüdischen deutschen Mainstream. Für die überwiegende Mehrheit der Juden außerhalb Israels spricht er ganz sicher nicht, denn die ist erstens zionistisch und zweitens in sehr großer Sorge ob des extrem zunehmenden Antisemitismus in den letzten Jahren, vor allem in Europa, aber auch in den USA. Der Trumpismus steht für eine politische Kultur, die Gewalt und Judenhass heraufbeschwört und zum schrecklichsten antisemitischen Massaker in der Geschichte Amerikas in einer Synagoge in Pittsburgh führte.

Israel ist und bleibt die rettende Insel für alle Juden (gerade auch der ungläubigen oder gottlosen, die aus ihrer Identität nichts Besonderes machen, sondern einfach nur als Jude oder Jüdin sicher im eigenen Staat leben wollen), auch wenn das die Czolleks nicht wahrhaben wollen und darauf pfeifen.

Max Czollek meint ernsthaft, er kritisiere das „Gedächtnistheater“ in Deutschland – er hat einen Realitätsverlust und sieht gar nicht, wie seit Jahren die Rot=Braun-Totalitarismusideologen, die postkolonialen, schwarzen und sonstigen Leugner*innen der Präzedenzlosigkeit der Shoah agitieren und er ignoriert vollkommen die enorme Gefahr, die vom muslimischen wie islamistischen Judenhass ausgeht. Dieser muslimische Judenhass und Antizionismus findet nicht nur auf deutschen Schulhöfen, in Moscheegemeinden, im BMW- oder Mercedes-Autoradio oder im öffentlichen Raum und dem Internet statt, sondern auch in der Publizistik und teils sehr einflussreichen Institutionen. Gerade NGOs, die sich der jüdisch-muslimischen Symbiose verschrieben haben, die vorgeblich besser halten solle als die Chimäre der christlich-jüdischen oder gar das Phantasma der deutsch-jüdischen, sind doch Teil des Problems und kein Hoffnungsschimmer, wie Czollek suggeriert.

Das absolut Angesagteste sind also jüdisch-muslimische Kooperationen, weil beide angeblich ähnlich marginalisiert seien. Dabei gab es in der Bundesrepublik noch nie eine so riesige und extrem starke Gruppe von Einwanderern wie die Muslime, wobei viele erst spät zu solchen wurden, viele kamen als säkulare, Arbeit suchende Menschen wie aus der Türkei oder als Flüchtlinge aus Bosnien und wurden später, aber umso brutaler islamisiert oder islamisierten sich selbst und ihre Familien. Viele Muslime wollen gar nicht Teil der Gesellschaft sein, verschleiern sich, lassen sich obsessiv Bärte wachsen oder ihre Kids nicht mit „Ungläubigen“ zu Hause spielen – dazu kommt der althergebrachte Rassismus der Mainstream-Deutschen, von Pegida bis AfD und dem viel älteren west- wie ostdeutschen Rassismus.

Czollek hat offenbar am Zentrum für Antisemitismusforschung (ZfA) der TU Berlin promoviert. Dass der dortige frühere langjährige Leiter zwei Jahre, nachdem er das letzte Mal seinem Doktorvater, einem treuen Hitleranhänger, öffentlich zum Geburtstag gratuliert hatte, Direktor jenes Zentrums wurde und seine Nachfolgerin wie Czollek den Antisemitismus (wie des frühen 19. Jahrhunderts, für Czollek und Wolfgang Benz des späten 19. Jahrhunderts bis zur Shoah) mit der „Islamophobie“ analogisieren, passt ins Bild. Hat sich Czollek je mit den Antisemitismus verharmlosenden oder Islamismus befördernden Tendenzen am ZfA befasst? Oder ist das nicht exakt seine „Liga“?

Das Buch „Des-integriert Euch“ ist keine „gesellschaftliche Polemik der Stunde“, wie der Hanser Verlag das Buch anpreist. Es ist ein erfolgreicher Versuch eines Juden gerade damit zu reüssieren, sich gegen Juden zu stellen und den Antisemitismus, der 2018 so stark ist wie seit Jahrzehnten nicht mehr, nicht nur zu verharmlosen, sondern zu unterfüttern mit einem knallharten postzionistischen Narrativ, wie es im Soziologendeutsch heißen würde.

Selbst seine vorgebliche Kritik an Deutschland ist maximal halbgebildet. NS-Verharmloser und Anti-68er wie Götz Aly oder der die Deutschen zu Opfern eines Luft-„Vernichtungskriegs“ wie die Juden der Shoah imaginierende W.G. Sebald sind seine Zeugen, was wiederum unterstreicht, wie wenig Czollek von der heutigen wissenschaftlichen und publizistischen Kritik am Antisemitismus mitbekommt.

In einer Zeit, in der eine rechtsextreme Partei im Bundestag und allen Landesparlamenten sitzt, die in nie dagewesener Form gegen die Erinnerung an den Holocaust mobil macht, das Holocaustmahnmal in Berlin ablehnt und somit weiten Teilen auch des Bürgertums, des dumpf-deutschen, aus der Seele spricht, zu fordern, das typische Holocaustgedenken (bei Czollek nach dem Motto „Nicht-jüdischer Journalist fragt jüdische Künstlerin über ihre Familie“…) eher lächerlich zu machen, zeugt das von besonderer Cleverness oder doch eher von einem gravierenden Realitätsverlust, wie Freud diagnostizieren würde? Ein Verkaufsschlager ist es allemal im neuen Deutschland.

In Zeiten, wo Schulklassen mit muslimischer Mehrheit gar nicht über die Shoah reden wollen und die Lehrer*innen sich unfähig oder unwillig zeigen, das durchzusetzen, zu fordern, dass die Erinnerung eh der völlig falsche Weg sei und es um das ach-so-lustige popkulturelle, Battle-Rap-postzionistische Judentum im 21. Jahrhunderts gehen solle?

In Zeiten, wo universelle Werte von Kulturrelativist*innen abgelehnt werden, sich gerade an muslimische Gruppen oder Tendenzen anschmiegen? In Zeiten nach 9/11, wo der organisierte Islamismus so stark ist wie nie zuvor, von antisemitischen Ideologemen über den Kopftuchzwang, die Erdogan- und AKP-Vergötterung, der Liebe zur Muslimbruderschaft und dem abgrundtiefen Israelhass des heutigen Iran hin zum ubiquitären Antizionismus weiter Teile der deutschen Gesellschaft wie der islam- und nahostwissenschaftlichen Studiengänge an deutschen Universitäten?

Wenn die Czolleks die Zukunft der Juden in Deutschland sind, dann lachen der Jihad und der Islamismus herzlich. Für die Czolleks unserer Zeit sind nicht der Jihad und Islamismus oder die Nazis und die Dinner-Party-Antisemiten von München-Bogenhausen das Problem, sondern jene, die weiterhin darauf hinweisen, dass in Auschwitz sechs Millionen Juden ermordet wurden und die Juden die Opfer des Zweiten Weltkriegs sind (und Juden nicht die sowjetischen Sieger sind), und die sich mit aller Kraft gegen den Israelhass weitester Teile der deutschen Gesellschaft stellen.

Czollek und all die anderen jung-deutschen, postzionistischen Juden stehen für ein häufig postpubertäres Rumgehopse, linke Gesellschaftskritik, die zweifellos immer mit Religionskritik (ergo auch radikaler Islamkritik) zusammengeht, stört dabei nur. Und genau deshalb ist Max Czollek in Deutschland so erfolgreich.

Wenn die Generation der Czolleks wirklich etwas gegen dieses Land und gegen „Integration“ hätte, würde sie nicht obsessiv nach ihrer Identität und dem je neuesten, postmodernen, antiuniversalistischen Hype Ausschau halten, der antizionistischen Judith Butler oder dem totalitarismustheoretischen NS-Verharmloser Götz Aly frönen, der zwischen der Attacke auf den Springer-Konzern 1968 und der antijüdischen Bücherverbrennung vom 10. Mai 1933 keinen Unterschied sieht (und die Frankfurter Rundschau druckte es), oder andere problematische Identitäten wie die ach-so-zarte „jüdisch-muslimische Leitkultur“ pushen, sondern würde vielleicht eher Helene Fischer und ihre Millionen seicht-affirmativen Fans in Frage stellen und den Suhrkamp Verlag* Gremliza zitieren:

 

„Integration? Ich bin so frei, von dieser Scheißkultur nichts wissen zu wollen. Deutschlands Werte gehen mir allesamt am Arsch vorbei, ich singe keine Hymne, folge keiner Flagge, werden einen Teufel tun, auf das Grundgesetz, diesen Waffenstillstandspakt im Klassenkampf (Rosa Luxemburg), eine Eid abzulegen, und wünschte mir, jeder Mensch, der hierher geflohen ist, seine Haut vor unseren Exportwaffen zu retten, wäre so frei, es zu halten wie ich.“[ii]

 

[i] Shooman organisierte für das Jüdische Museum Berlin im Sommer 2018 u.a. eine Veranstaltung mit dem BDS-Aktivisten Sa’ed Atshan, einem Palästinenser aus Ost-Jerusalem bzw. dem Westjordanland, der in USA lebt, die dann zwar aufgrund von Protesten der israelischen Botschaft abgesagt, aber de facto nur verlegt und mit dem gleichen Setting wo anders veranstaltet wurde, vgl. dazu Clemens Heni (2018): Der Komplex Antisemitismus. Dumpf und gebildet, christlich, muslimisch, lechts, rinks, postkolonial, romantisch, patriotisch: deutsch, Berlin: Edition Critic (The Berlin International Center for the Study of Antisemitism (BICSA), Studien zum Antisemitismus, Band 7), S. 445–451.

[ii] Hermann L. Gremliza (2016): Haupt- und Nebensätze, Berlin: Suhrkamp, S. 146 f.

* Konkret 11/2018 schreibt: „Das Kleine Blaue Buch ist nicht mehr im Handel. Im Frühjahr bat Gremliza den Verlag, in dessen Edition Suhrkamp seine Haupt-und Nebensätze gerade in zweiter Auflage erschienen waren, anlässlich der Versicherung der Geschäftsführung, der Autor Uwe Tellkamp, der sich zu Pegida bekannt hatte, werde weiterhin bei Suhrkamp verlegt, um Auflösung des Vertrags. ‚Ich wusste, bevor er ein Fall zu werden sich entschloss, nicht, wer oder was ein Tellkamp ist. Nun, da ich es leider weiß, werde ich jene selbstverständliche Distanz zur sympathy for the Nazi markieren, die der Verlag vermissen lässt, und fordere dessen Geschäftsführung hiermit auf, der einvernehmlichen Lösung des Vertrags mit mir zuzustimmen.‘ Der Verlag stimmte zu, die noch nicht verkauften Exemplare der zweiten Auflage gibt es ausschließlich bei konkret.“

©ClemensHeni

Gespräche über „Der Komplex Antisemitismus“ im Radio von WDR 5 und WDR 3

Das Radio hat mich jüngst wieder eingeladen und mit mir über mein neues BuchDer Komplex Antisemitismus“ gesprochen.

Am Montag, 3. Dezember 2018, sprach die Moderatorin Stefanie Junker mit mir in Ihrer Sendung „Scala – Hintergrund Kultur“, die Sendung lief von 14:05 bis 15 Uhr:

Der Komplex Antisemitismus

WDR 5 Scala – Hintergrund Kultur | 03.12.2018 | 10:23 Min.

Die neue Studie des Antisemitismusforschers Clemens Heni untersucht an neuen Beispielen, wie sich das destruktive alte Muster durch unser gesellschaftliches Leben zieht. „Dumpf und gebildet, christlich, muslimisch, „lechts, rinks“, postkolonial, romantisch, patriotisch: Deutsch“.

 

Am nächsten Tag, 4. Dezember 2018, sprach ich bereits ab 8:05 Uhr in der Sendung Mosaik von WDR 5 mit dem Moderator Raoul Mörchen:

„Der Komplex Antisemitismus“

WDR 3 Mosaik | 04.12.2018 | 10:31 Min.

„Dumpf und gebildet, christlich, muslimisch, lechts, rinks, postkolonial, romantisch, patriotisch, deutsch“ – so beschreibt Clemens Heni den „Komplex Antisemitismus“ in seinem neuen Grundlagenwerk.

 

Herzlichen Dank für die Einladung an den WDR und an die Redakteurinnen und die Moderator*innen!

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