Von Dr. phil. Clemens Heni, Direktor, The Berlin International Center for the Study of Antisemitism (BICSA)
Heute feierte Shlomo Mansour seinen 86ten Geburtstag – als Geisel der Muslim-Nazis der Hamas im Gazastreifen. Er ist der älteste von 100 Geiseln, die seit dem 7. Oktober 2023 in der Gewalt der palästinensischen Terrororganisation sind.
Shlomo isst gerne Eis, am liebsten Pistazieneis und seine Familie forderte alle auf, heute ein Eis zu essen und ein Bild davon als Unterstützung für ihn zu posten.
Vor drei Tagen, am Donnerstag, den 14. März 2024, hielt der Führer der Mehrheitsfraktion im amerikanischen Senat, Chuck Schumer, eine ganz typische amerikanische Rede und spielte sich als Oberlehrer der Juden in Israel auf. Schumer, selbst Jude, aber eben Amerikaner, fordert Neuwahlen in Israel, weil er Netanyahu verabscheut. Nun ist Netanyahu in Israel selbst vollkommen unbeliebt, aber selbst sein Kontrahent und potentieller Nachfolger, Benny Gantz, hat Schumer für dessen angeblich pro-israelische Rede scharf kritisiert. Denn de facto schwächt Schumer die amerikanisch-israelischen Beziehungen wie sie selten von einem Politiker aus den USA in den letzten Jahren geschwächt wurden – gerade weil er Jude ist und darauf ja in seinem amerikanischem Theater-Schauspiel und einem unglaublich schmierigen Tonfall ausführlich hinweist. Ihm könne man ja gar nichts Schlechtes unterstellen, da er doch Pro-Israel sei.
De facto wird er damit die antisemitischen und immer stärker werden Teile der Demokratischen Partei nicht befrieden, sondern in deren Antizionismus bestärken.
Hätte Chuck Schumer wirklich Sorge um die Demokratie, dann hätte er die letzten vier Jahre als führender Politiker der Demokraten dafür sorgen müssen, dass die Demokratische Partei eine bessere Kandidatin bzw. einen besseren Kandidaten als den Opa Joe Biden ins Präsidentschaftsrennen 2024 schickt. Doch da hat Schumer wie die gesamte Parei komplett versagt. Also wird es ein Opa-Wahlkampf zwischen einer prä-faschistischen Bestie und einem vertrottelten, prä-dementen und einfach in jeder Hinsicht viel zu alten Noch-Präsidenten.
Der israelische Journalist Yaakov Katz attackiert wie seine Gesprächspartnerin des Podcasts State of Tel Aviv, Vivian Berkovici, eine ehemalige Botschafterin Kanadas, diese Rede von Chuck Schumer frontal und mit nachvollziehbaren Argumenten: Israel befinde sich im Krieg und brauche keine Ratschläge von außen, wie es sich verhalten solle.
Im Norden warten die Islamisten der Terrororganisation Hisbollah, deren Bomben tagtäglich das Leben im Norden Israels unmöglich machen. Dazu gibt es die täglichen Angriffe der islamistischen Antisemiten der Huthis im Jemen, weiterhin die Terrororganisation Hamas im Gazastreifen und natürlich die Dirigenten des antisemitischen Orchesters aus Teheran. Und dazu die riesige Meute an antisemitischen Kulturschaffenden und Politiker*innen weltweit, plus dem Mob auf den Straßen in Berlin, Mannheim, New York, London etc. pp.
Und angesichts dieser Gemengelage maßt sich ein Amerikaner an, Israel Ratschläge zu erteilen, ja innenpolitische Forderungen an eine Demokratie zu stellen? Geht’s noch?
Die Jihadisten und die linken wie muslimischen Antisemiten aller Art klatschen in die Hände, dank Chuck Schumer. Er legt großen Wert darauf zu betonen, dass er einer der ranghöchsten jüdischen Politiker aller Zeiten in den USA sei, eben Mehrheitsführer der Demokratischen Partei im US-Senat. Doch diese Rolle hat er missbraucht und sein Jüdischsein gegen den jüdischen Staat in Stellung gebracht, einen Staat, den er doch so liebt, wie er in amerikanischer Dramatik ausführt – aber keinerlei Ahnung hat, wie so eine Rede ankommt, wen er hier adressiert.
Die israelische Journalistin Sarah Tuttle-Singer, eine zentrale Figur der Times of Israel, hat vor wenigen Tagen deutlich gemacht, warum die Chuck Schumers dieser Welt so komplett falsch liegen, ohne dass es ihr um Schumer ginge in ihrem beeindruckenden Text:
Sarah Tuttle-Singer ist eine Linke, das betont sie. Sie lernt Arabisch, seit Jahren, was kein Spaß, sondern anstrengend sei. Sie hat viele Jahre mit Palästinensern kooperiert, wie viele ihrer Freundinnen und Freunde, die großteils Anti-Bibi sind. Hat es was gebracht? Hat das die Muslim-Nazis der Hamas irgendwie beeindruckt? Oder die ‚Zivilisten‘ in Gaza, die teils ganz exakt wussten, wo der Kühlschrank oder safe-room dieser oder jener Familie in den an den Gazastreifen angrenzenden Dörferen oder Kibbutzim liegen, weil sie dort wie Freunde willkommen geheißen waren – hat es diese ‚Zivilisten‘ beeindruckt, wie Pro-Zweistaatenlösung die Linken in Israel sind?
Es hat sie nicht beeindruckt, sie haben linke Frauen vergewaltigt und auf unschilderbare Weise gefoltert und ermordet. Dutzende werden womöglich bis heute in Gefangenschaft sexuell missbraucht.
Die bekannte Schauspielerin Andrea Sawatzki hat ihrem Schock über den Dokumentarfilm der Hamas vom 7. Oktober 2023 hier Ausdruck verliehen:
Sarah Tuttle-Singer spricht für die Linke in Israel, das betont sie. Sie hätten sich vehement gegen die Rechtsextremen Ben-Gvir oder Smotrich gewandt. Sie setzt sich für humanitäre Hilfe im Gazastreifen ein und hat die letzten Jahre wie viele Linke gegen die Rechten demonstriert und für die Rechte der Palästinenser. Hat es was gebracht? Es brachte das genozidale Massaker des 7. Oktober, an dem ja gerade und gezielt Linke und pro-palästinensische Jüdinnen und Juden von den Palästinensern, Islamisten oder Muslim-Nazis abgeschlachtet wurden.
Tuttle-Singer resümiert und das sollte man in Ruhe lesen, weil sie es exakt so meint, wie es da steht:
When we stop fighting for our right to exist?
When we just line up to be killed?
Will it be enough then?
Now, to be clear: I’ll NEVER be done fighting for a just and equal solution to this conflict — for freedom, for some kind of restitution, for basic dignity, and, yes, security for everyone…Palestinian and Israeli. From the river to the sea.
I believe in this with all my heart and all my soul and all my being.
This is a hill I am willing to die on — and I am fully aware that I might.
But I am DONE giving a damn what the rest of the world thinks of me.
So, I’ll turn within and focus here. I’ll build community, and continue those frank and earnest discussions with my Palestinian brothers and sisters. I’ll continue to call out extremism and racism in the government. I’ll keep advocating for the hostages. I’ll struggle to learn Arabic and continue to look for ways to build bridges between others who also want security and freedom and peace for all of us and our children.
I’ll turn within — and focus here — on making Israel a truly safe and free and strong shared society for all who want to live here and are willing to work together.
I am done with what the rest of the world thinks.
It is enough.
Take that, Chuck Schumer!
Ein echter Demokrat würde die Antisemiten angreifen, grade in Zeiten von Krieg. Ein echter Demokrat würde dem Iran drohen, wissend, dass weite Teile der Bevölkerung das islamistische Regime hassen, abgrundtief hassen. Ein echter Demokrat würde dem Libanon und der Hisbollah drohen, dass die 150.000 Raketen, die die Hisbollah unterirdisch gelagert hat, zerbröselt werden von der neuesten amerikanischen Bombentechnik. Ein echter Demokrat würde den Huthis drohen, dass sie in wenigen Wochen Geschichte seien – und dieser Drohung auch militärisch Nachdruck verleihen.
Es gibt Menschen, die verstehen keine andere Sprache als Gewalt – früher die Nazis oder heute die Muslim-Nazis aller Couleur, die Islamistische Internationale samt ihrer antizionistisch-weltlichen Freund*innen mit Lehrstühlen und Rentenansprüchen.