The Berlin International Center for the Study of Antisemitism

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Eine, die es "geschafft" hat – Die pro-iranische Soziologin Naika Foroutan und die „jüdische Lobby“ in Amerika

 

„Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“

Albert Einstein

 

 

Von Dr. phil. Clemens Heni, Direktor, The Berlin International Center for the Study of Antisemitism (BICSA)

 

Für die Soziologin Naika Foroutan war der israelische Ministerpräsident Ariel Scharon ein „Staatsterrorist“, der frühere iranische Präsident Khatami, der von Israel als einem „krebshaften Tumor“ spricht, ein wundervolles Zeichen für einen „Kulturdialog“ des Islams mit dem Westen. Der 11. September wird von Foroutan rationalisiert, da die „Erniedrigung der Palästinenser“ Movens gewesen sei. So steht es in ihrer Dissertation von 2004. 2010 pushte Maybrit Illner die Agitatorin, Anfang Januar 2015 kam die „Expertin“ Foroutan zusammen mit ihrem Kollegen Andreas Zick in der Hauptausgabe der Tagesschau zu Wort, da sie sich gegen den Rassismus und Nationalismus von PEGIDA wende. Doch Andreas Zick von der Amadeu Antonio Stiftung scheint gar nicht zu wissen, mit wem er es bei Foroutan zu tun hat. Auf der Homepage zum 50jährigen Jubiläum der deutsch-israelischen Beziehungen wird Foroutan auch publiziert. Foroutans Doktorvater an der Universität Göttingen, der bekannte Politologe Bassam Tibi, scheint ihre Arbeit womöglich nicht en detail gelesen zu haben. Oder teilt er ihre Ideologie?

Das Beispiel der Soziologin Naika Foroutan, stellvertretende Leiterin des angesagten Berliner Instituts für empirische Integrations- und Migrationsforschung an der Humboldt Universität (HU) Berlin, kann exemplarisch zeigen, dass gerade auch Migranten, die es „schaffen“, die sehr gut gebildet sind und einen tollen Job im Mainstream der Gesellschaft haben, politisch zu kritisieren sind wie alle anderen, die es „schaffen“.

Damit soll der Fokus verschoben werden: es geht nicht immer nur um jene, die als „Versager“ oder Vertreter eines „Terrors der Verlierer“ (Der Spiegel) dastehen, wie Kämpfer des Islamischen Staates (IS) oder die Jihadisten von Paris. Denn als „Versager“ werden jene von den großen Medien und im Diskurs gesehen. Es gilt aber ebenso einen Blick auf die Sieger zu wagen. Technische Teile für Atombomben in Iran werden von jenen Ingenieuren entwickelt, die es „geschafft“ haben und nicht von „Versagern“ oder „Verlierern“, wobei zivilisationskritisch „Versager“ ein ganz problematischer Begriff ist. Eher ginge es um jene, die nicht ganz mitgekommen sind mit dem Fortschritt oder dem Leben, aus welchen Gründen auch immer. Doch das wäre ein eigenes großes Sujet, das hier nicht vertieft werden kann. Jihadisten haben die Wahl zwischen Töten und Nicht-Töten und es ist eine bewusste Entscheidung für das Töten der „Ungläubigen“ oder vom Glauben „Abgefallenen“ etc.

Grob gesagt geht es um Folgendes, der Journalist Michael Miersch hat das am 20. Januar 2015 in seinem Abschiedsschreiben an die Leserinnen und Leser und vor allem seine beiden Ex-Kollegen des Autorenblogs Achgut (Henryk M. Broder und Dirk Maxeiner), den er selbst mit gegründet hat vor fast 11 Jahren, so in Worte gefasst:

„Das politische Spektrum in Deutschland verengt sich auf zwei Pole: Die, die ein Problem mit dem Islam abstreiten und am ‚Elefanten im Zimmer‘ vorbei gucken. Und die, deren Antwort auf die islamische Herausforderung lautet: Scharen wir uns um Kreuz und Fahne und verteidigen wir unsere deutsche Identität.“

Erste Position trifft auf Naika Foroutan zu und viele andere, letztere auf Mierschs Kollegen Henryk M. Broder und dessen Umfeld.

Mehr noch: Naika Foroutan ist eine Kritikerin von Thilo Sarrazin und das könnte sie ja zu einer sympathischen Zeitgenossin machen. Sie tut jedoch so, als ob „der Islam“ oder „die Muslime“ das Hauptthema von Sarrazins Buch „Deutschland schafft sich ab“ seien. Wer das Buch gelesen hat, weiß jedoch, dass es nur am Rande um Muslime geht. Doch nicht nur ihre „Zahlenspiele“ zeigen ihre Konfusion an, vielmehr merkt sie gar nicht, dass es bei Sarrazin um Stolz auf Deutschland geht, um die Ex-Nazi-Bürokraten, die in den 1950er Jahren das Land wieder „aufbauten“. Sarrazin hasst Menschen, die HartzIV beziehen und diffamiert nicht-promovierte wie promovierte Sozialhilfebezieher, wenn diese sich beschweren über zu wenig Heizgeld, möge doch ein zweiter Pulli reichen. Um den Islam geht es im Millionenbestseller des Möchtegern SPD-Stars „Deutschland schafft sich ab“ nur am Rande. Dafür hantiert Sarrazin mit dem philosemitischen Antisemitismus und findet Juden ganz besonders super schlau. Und Intelligenz sei vererbbar etc. Das ganze gegenaufklärerische Programm wird ausgebreitet, auf sprachlich ziemlich desolatem Niveau.

Foroutan wiederum ist stolz auf viele Türken mit Abitur. Bildung ist auch wichtig, ja. Ein unterbelichteter Aspekt ist jedoch: sind nicht gerade die gebildeten Leute, ob nun „biodeutsch“ oder nicht, das Problem, wenn es um Antisemitismus, Antiamerikanismus und die Verharmlosung des Islamismus geht?

Sind nicht viele mit Abitur wie Hochschuldozenten im Bereich Islamwissenschaft gerade Teil des Problems? 2010 rezensierte ich Sarrazins Buch für die Zeitschrift „Tribüne“ und schrieb:

„Es geht Sarrazin um Deutschland, nicht um Islamismus. Ginge es ihm um letzteren, dann würde er die herrschende Elite an Unis, Think Tanks, in der Politik, den Medien etc. angreifen müssen. Es geht dem Sozialdemokraten um die bessere Verwertung der Menschen im System. Nur wer arbeitet, soll auch essen, ein Spruch, den wir aus der deutschen Geschichte allzu gut kennen. Was letztlich in den Fabriken, den Call-Centern, den Bürovielzweckgebäuden und easy-listening-Großraumbüros so produziert wird, die Ware, ist völlig egal. Kritik ist notwendig, nicht Lob fürs deutsche Gymnasium, dem diejenigen die für die nationale wie Weltlage mit verantwortlich sind, jene die mit Iran Geschäfte machen, den Jihad gewähren lassen und Antisemitismus auf unterschiedlichster Stufe und in vielfältigster Form produzieren oder verharmlosen, entspringen. (…) Das Buch von Sarrazin hat gar nicht die Intention Jihadismus und Islamismus zu kritisieren, das ist nur ein kleines Nebenprodukt in einem seiner Kapitel. Dies haben offenbar weder Verteidiger noch Gegner verstanden. Es geht ums Kinderkriegen, um die deutsche Volksgemeinschaft der Intelligenten. Es geht um störungsfreien Betrieb im sozialdemokratischen Musterland. Es geht um Hierarchie, stolze Traditionen, um Ethno-Nationalismus und um ‚Wanderers Nachtlied‘, nicht um Reflexion und Kritik an Islamophilie, Antisemitismus und deutschen Traditionen, die zur deutsch-islamischen Liebe von Hitler und dem Mufti führten.“

Das wäre also eine Kritik an Sarrazin, die sich nicht auf Zahlenspiele oder Statistiken kapriziert, wie Foroutan es tut. Sie und ihre sechs Kolleginnen und Kollegen, die im Dezember 2010 eine Broschüre über Sarrazin publizierten, gehen mit keinem Wort auf den Antisemitismus und verwandte Ideologeme bei Sarrazin ein. Sie haben nicht bemerkt, dass Sarrazin in der Einleitung seines Buches den Islam nicht einmal touchiert, da er für seine Agitationsschrift nicht zentral ist. Unterm Strich sind beide stolz auf Deutschland, Sarrazin in der völkischen Variante, Foroutan in der den Jihad trivialisierenden Variante. Foroutan schreibt 2011 in einer Projektbeschreibung für ihr „Heymat“-Projekt an der Humboldt-Universität Berlin:

„Während internationale Konfliktereignisse wie der 11. September, der Afghanistan-Konflikt, der Irak- oder der Libanon-Krieg, samt der täglichen Berichterstattung über Terroranschläge islamistischer Fanatiker, die außenpolitische Ebene dominieren, findet auf der nationalen Ebene eine schleichende gesellschaftliche Vergiftung statt. Begriffe wie Parallelgesellschaft, Home-Grown-Terrorism, Hassprediger, Zwangsehe und Ehrenmord überlagern die Wahrnehmung der Mehrheitsgesellschaft zum Thema Islam und führen zu ansteigender Islamophobie und anti-muslimischem Rassismus.“

Sorge vor jihadistischer Gewalt hört sich irgendwie anders an.

In einer 2011 erschienenen Festschrift für Bassam Tibi schreibt die Autorin:

„Zu der Angst vor einem ‚Zivilisationsfeind‘ Islam gesellt sich die These der Bedrohung durch ‚Schurkenstaaten‘ wie z.B. Iran als Legitimation erneuter weltweiter Verteidigungs- und Aufrüstungsbereitschaft.“

Naika Foroutan Dissertation 2004

Foroutans Dissertation aus dem Jahr 2004 – Kulturdialoge zwischen dem Westen und der islamischen Welt. Eine Strategie zur Regulierung von Zivilisationskonflikten – deutet bereits an, in was für eine problematische Richtung ihre Forschung geht. Foroutan geht von der zentralen Bedeutung von „Kultur“ für die ganze Welt aus und schreibt angesichts des War on Terror, den sie ablehnt:

„Kulturdialog wird der regulative Grundsatz der post-bipolaren Weltordnung sein, trotz anachronistischer Überlebenskämpfe der neokonservativen Politik oder gerade deswegen.“

So beendet Foroutan ihre Arbeit und plädiert für den „Kulturdialog“, so als ob al-Qaida, die führende jihadistische Kraft im Jahr 2004, als die Studie beendet bzw. publiziert wurde, an einem solchen Dialog Interesse hätte. Und was für einen essentialistischen oder kulturrelativistischen Kulturbegriff hat die Autorin? Sie benutzt den schwammigen Begriff „Dialog“ nur dafür, auf alle Fälle eine militärische Antwort auf jihadistischen Massenmord zu verhindern. Für die Autorin sind Muslime und der Islam im Fokus des Westens und sie möchte keinen Krieg gegen den Jihad, sondern interzivilisatorischen Dialog, einen Dialog zwischen den Zivilisationen, vor allem der muslimischen mit dem Rest der Welt – als ob der Jihad oder Islamismus eine Kultur unter anderen sei und nicht der Feind jedes Dialogs, was vor allem für die Islamische Republik Iran gilt, die Foroutan wiederum besonders am Herzen liegt.

 

Tibis Schülerin verharmlost und rationalisiert die Terrorangriffe auf Amerika vom 11. September 2001 in vielerlei Hinsicht und sucht permanent Gründe für den „islamischen Fundamentalismus“. Dabei verwechselt sie auch Hass auf den Westen mit aufklärerischer Kritik aus dem Westen am Westen und schreibt:

„So argumentierten fundamentalistische Denker des Islam wie Seyyed Qutb oder Hassan al Turabi, sie wollten von der liberalen Regierungsform, wie sie der Westen propagiert abweichen. Sie sahen die liberale Regierungsform des Westens als gescheitert an, da sich nach Ihrer Ansicht die moderne westliche Gesellschaft offensichtlich in einer Krise befindet. Hier finden sich Parallelen zu Ideen der französischen Existentialisten, ebenso wie zu Vorstellungen deutscher Philosophen, wie Horkheimer oder Heidegger.“

Die Nachwuchsforscherin setzt islamistische, antisemitische Vordenker des weltweiten Jihad wie Sayyid Qutb und Nazis wie Martin Heidegger mit einem Dialektiker und kritischen Theoretiker wie Max Horkheimer gleich. Das ist an Perfidie schwer zu überbieten: Nur zufällig – weil er rechtzeitig fliehen konnte – überlebte der Jude Horkheimer den Holocaust. Man merkt auch wie wenig wissenschaftliche Ahnung sie von der Kritischen Theorie hat, die den Westen und die Aufklärung in der Kritik verteidigte, während Heidegger oder Qutb antiwestliche Hetzer waren.

 

Es kommt noch heftiger. Foroutan rechtfertigt den Antizionismus der arabischen Welt und fantasiert in ihrer Dissertation von einer „jüdischen Lobby“, die die USA dazu gebracht habe, im September 2001, vor 9/11, die so genannte UN-Antirassismuskonferenz im südafrikanischen Durban zu boykottieren. Foroutan schreibt in ihrer Doktorarbeit:

„Hier drängt sich für die islamische Welt, die in der Palästinafrage sehr sensibilisiert ist, die Frage auf, welche Macht die jüdische Lobby in den USA tatsächlich hat, wenn sie die Supermacht dazu bringen kann, eine Teilnahme an einer UN-Konferenz abzusagen, weil Israel dort kritisiert werden sollte.“

Wer von der „jüdischen Lobby“ und der imaginierten Macht der Juden daher redet, bedient eine typisch antisemitische Denkfigur. „Der“ Jude stecke hinter Amerika, wie es schon die Nazi-Propaganda sah, man denke nur an Johann von Leers Hetzschrift „Kräfte hinter Roosevelt“ von 1940. Für Naika Foroutan scheint es denkunmöglich, dass sich Politiker aus eigenen Stücken gegen antirassistisch verkleideten Antisemitismus wie auf der Durban-Konferenz wenden. Es muss schon die „jüdische Lobby“ dahinter stehen. Foroutan versteckt sich dabei hinter dem Ausdruck „islamische Welt“, womit sie wiederum essentialistisch die gesamte islamische Welt als pro-palästinensisch, antiamerikanisch und antiisraelisch präsentiert. „Die“ islamische Welt würde von der „jüdischen Lobby“ schwadronieren. Damit homogenisiert sie gerade „die“ islamische Welt, eine Homogenisierung, die sie sonst liebend gern den Islamismuskritikern unterstellt.

Johann von Leers gegen die „jüdische Lobby“, 1940

 

Kein Wunder, dass Foroutan den Massenmord von 9/11 rationalisiert – wohlgemerkt, so steht es nicht etwa auf einem Blog, sondern in der von Bassam Tibi angenommenen und mit einem überschwänglichen Vorwort gewürdigten Dissertation von Foroutan:

„Noch schmerzlicher mussten die USA diese Erfahrung jedoch am 11. September 2001 machen, als die Terrorakte der islamischen Fundamentalisten das Land heimsuchten. Nicht nur in der islamischen Welt wurde dabei eine direkte Verbindung zu der Erniedrigung der Palästinenser durch den Staatsterror Scharons in Israel hergestellt, auch in Europa und den USA wurde ein solcher Zusammenhang erkannt.“

Sie bezieht sich in ihrer Studie mehrfach auf Muhammad Khatami, den zum Zeitpunkt ihrer Dissertation amtierenden iranischen Präsidenten:

„Auch Kofi Annan und der iranische Staatspräsident Mohammad Chatami gelten auf internationaler Ebene als Wortführer des Dialogs zwischen den Zivilisationen. Der Begriff Kulturdialog bleibt in diesen Werken immer ein moralischer, normativer Begriff, was mit dem folgenden Zitat Chatamis verdeutlich wird.“

Diese Lobhudelei eines Islamisten wie Khatami gereicht zum Doktortitel einer deutschen Universität. Sie erwähnt den Antisemitismus Khatamis nicht. Unter seiner Präsidentschaft gewährte Teheran „nicht nur [Jürgen, d.V.] Graf Asyl, sondern auch Wolfgang Frölick [Fröhlich, d.V.], einem österreichischen Ingenieur, der vor Gericht unter Eid aussagte, dass Zyklon-B nicht zum Töten von Menschen benutzt werden konnte“, wie der Islamforscher George Michael in der Fachzeitschrift Middle East Quarterly 2007 schrieb.

 

Für Naika Foroutan ein gutes Beispiel für den „Kulturdialog“ von Islam und dem Westen? Antizionistischer Antisemitismus bei Khatami im Jahr 2000

Im Dezember 2000 nannte Khatami Israel einen zu beseitigenden „krebshaften Tumor“, und am 24. Oktober 2000 hatte Khatami im iranischen Staatsfernsehen erklärt, die islamische Welt solle sich auf eine harte Konfrontation mit dem „zionistischen Regime“ einstellen. 2011 spricht Foroutan nicht etwa vom Jihad und der Gefahr des Islamismus für Juden oder den Westen, nein, die Muslime seien die armen Opfer einer „zivilisatorischen Abgrenzungsrhetorik“.

 

Foroutans Doktorarbeit wurde prämiert, was als Resultat einer politischen Kultur des Antiamerikanismus und Antizionismus sowie einer Abwehr von Kritik am Islamismus nach 9/11 nicht verwundert:

„02/2006 Preisträgerin des Friedrich-Christoph-Dahlmann-Preises 2006, verliehen von der sozialwissenschaftlichen Fakultät der Georg-August-Universität-Göttingen für die beste Dissertation 2005. 11/2005 Preisträgerin des Forschungspreises 2005 für Auswärtige Kulturpolitik der Alexander Rave Stiftung, verliehen vom Institut für Auslandbeziehungen ifa.“

 

Sie derealisiert jeglichen Aufruf zum Mord an den ‚Ungläubigen‘ von Seiten des Iran, der Islamisten und Jihadisten, wenn sie 2011 schreibt:

„Im Westen gilt die viel verbreitete Meinung, dass der Krieg der Islamisten gegen die Werte der westlichen Welt gerichtet sei, sprich gegen Pluralismus, Demokratie, Freiheit und offene Gesellschaften. In der islamischen Welt ist man vielfach der Überzeugung, der Terror richte sich gegen Fremdherrschaft, Korruption, versteckte Kriegstreiberei, Unterstützung diktatorischer Regime, Ausbeutung der islamischen Länder aus machtpolitischen und energiepolitischen Motiven und zer­fallende moralische Strukturen – daher distanzieren sich viele Muslime auch nicht so eindeutig von den Terroranschlägen.“

Damit rechtfertigt die Forscherin die klammheimliche und auch offene Schadenfreude zahlreicher Muslime über 9/11. Die Liebe zum Islam und zum Tod, die Mohammed Atta und seine jihadistischen Freunde motivierte, schockiert Foroutan anscheinend nicht. Sie rationalisiert den Islamismus und den Jihadismus, das heißt: Sie sucht rationale Gründe für das irrationale Morden. Sie möchte verstehen, wo nichts zu verstehen ist. Gegen welche „Fremdherrschaft“ richteten sich die Jihadisten in Paris im Januar 2015, die die Redaktion von Charlie Hebdo massakrierten und Juden in einem jüdischen Supermarkt ermordeten?

Hauptsache schwarzrotgold

Die deutsch-israelische Homepage aus Anlass von 50 Jahren deutsch-israelische diplomatische Beziehungen. Der Kern scheint zu sein, möglichst viele deutsche Fahnen unterzubringen und den deutschen Nationalismus als „koscher“ zu präsentieren.

 

Für ihre den Jihad trivialisierenden, entwirklichenden, als Phänomen sui generis leugnenden und den antizionistischen Antisemitismus fördernden Einsatz wird Foroutan nun (im September 2014) auf der Homepage der Israelischen Botschaft in der Bundesrepublik, dem israelischen Außenministerium, der Deutschen Botschaft Tel Aviv, dem Auswärtigen Amt und dem Goethe Institut anlässlich des 50. Jahrestages des Beginns der deutsch-israelischen diplomatischen Beziehungen publiziert. Dort ist sie ganz euphorisch ob des (anscheinend) extrem hohen Anteils der Kleinkinder unter sechs Jahren in Frankfurt am Main mit einem migrantischen Familienhintergrund. Sie fordert einen neuen deutschen Nationalismus („Der lange Weg zum neuen deutschen Wir“), der gerade auf den migrantischen Anteil setzt. Sie ist auf ihr Herkunftsland Iran so stolz wie auf Deutschland; Amerika und Israel mag sie dagegen gar nicht, zumindest nicht, solange sie den Jihad bekämpfen (George W. Bush, Ariel Scharon).

 

Mit ihrem Hype um Fußball und das WM-Jahr 2006 macht sich Naika Foroutan gerade gemein mit dem deutschen rassistischen Mainstream, somit hat sie geholfen PEGIDA Mainstream werden zu lassen mit ihren schwarzrotgoldenen Fahnenmeeren, die direkt vom Sommer 2006, den Foroutan so liebt, herrühren. Nicht der Hauch einer Analyse oder Kritik am sekundären Antisemitismus, der mit deutschem Nationalismus immer einhergeht. Foroutan bejaht das nationale Apriori des Sommers 2006, ganz ähnlich wie Matthias Matussek, der Schriftsteller Georg Klein oder fast alle andere Deutschen.

 

Hauptsache nationalistisch und schwarz-rot-gold

Der Kern von Naika Foroutans Ideologie jedoch ist die Abwehr der Islam- und Islamismuskritik, ihr Verhöhnen der Opfer des 11. September 2001 und ihr Ressentiment gegen Ariel Scharon und die israelische Abwehr des Judenhasses. Auch hier, beim Antiamerikanismus und Israelhass, hat Naika Foroutan bei PEGIDA viele Gesinnungsgenossen. Foroutans Rede von der „jüdischen Lobby“ schließlich zeigt, wie verbreitet Antisemitismus im deutschen Mainstream an den Universitäten ist. Er wird einfach goutiert.

 

Das sind wahrlich gute Gründe für die Israelische Botschaft in Deutschland sowie das Auswärtige Amt Naika Foroutan als gelungenes Beispiel für Integration zu nehmen und ihr im 50. Jahr der deutsch-israelischen Beziehungen eine Plattform zu bieten.

 

 

 

Der Verfasser promovierte 2006 an der Universität Innsbruck mit einer Arbeit unter dem Titel „Ein völkischer Beobachter in der BRD. Die Salonfähigkeit neu-rechter Ideologeme am Beispiel Henning Eichberg.“ (Gutachter: Prof. Dr. Anton Pelinka, Prof. Dr. Andrei S. Markovits.)

Efraim Zuroff: Putin sollte zur Gedenkveranstaltung nach Auschwitz eingeladen werden

Putin sollte zur Gedenkveranstaltung nach Auschwitz eingeladen werden

 

Von Efraim Zuroff

 

Dr. Efraim Zuroff, Leiter des Jerusalemer Büros des Simon Wiesenthal Centers

Es dauerte nicht lange, bis das so viele Menschen weltweit mit den Demonstrierenden in Paris verbindende Gefühl vom letzten Sonntag sich wieder verflüchtigte. Man musste sich nur die ersten beiden [medial so produzierten, d.Red.] Reihen der Solidaritätsdemonstration anschauen. Neben den vielen normalen Pariser Bürgern, die dabei waren, den Terroropfern ihren Respekt zu zollen, gab es auch Staatsoberhäupter und Würdenträger, deren Menschenrechtspolitik sie automatisch hätte disqualifizieren müssen. Ich denke dabei an Mahmoud Abbas, den jordanischen König Abdullah II, den türkischen Premierminister Ahmet Davutoglo und den russischen Außenminister Sergey Lavrov, die zu den offenkundigsten Beispielen dieser Art gehören.

Ironischerweise wurde ich just in dem Moment, als ich darüber nachdachte, von einem Journalisten kontaktiert, der wissen wollte, wie ich dazu stehe, dass Vladimir Putin keine „offizielle diplomatische Einladung“ von Polen zu den Gedenkfeierlichkeiten aus Anlass des 70. Jahrestages der Befreiung des Todeslagers Auschwitz-Birkenau erhalten habe, einer Veranstaltung an der viele politischen Führungspersönlichkeiten teilnehmen werden.

Im Gegensatz zu den unwürdigen politischen Führern beim Pariser Protestmarsch letzten Sonntag, die keinerlei Referenzen haben, wenn es um die Rede- und Religionsfreiheit geht, ist der russische Präsident ein ganz besonders wichtiger Gast der bevorstehenden Gedenkveranstaltung. Sie erinnert an die Befreiung des größten der Vernichtungslager der Nazis, in dem ungefähr 1,3 Millionen Menschen ermordet wurden, darunter ungefähr 1,1 Millionen Juden.

Schließlich war es die Rote Armee, die Auschwitz befreite und das Massenmorden in diesem Lager beendete – Auschwitz ist zu einem Symbol der Tragödie des Holocaust geworden. Es waren die sowjetischen Kräfte, die so eine bedeutende Rolle in der endgültigen Niederschlagung des Dritten Reiches spielten. Wer weiß, wie viel länger der Zweite Weltkrieg ohne die enormen Leistungen und Opfer der Sowjetunion gedauert hätte.

In anderen Worten, wenn es jemand verdient hat, an der Gedenkveranstaltung in Auschwitz teilzunehmen, dann ist es Vladimir Putin.

 

Die Gründe, ihn nicht einzuladen, sind augenscheinlich die gegenwärtigen Spannungen zwischen der Europäischen Union und Russland bezüglich der Annexion der Krim und der andauernden Unterstützung für die Aufständischen in der östlichen Ukraine, die in der Tat ein schwerwiegendes Problem darstellen. Im Hintergrund könnte es aber vielmehr um die ideologischen Gründe gehen, die uns direkt in die bittere Debatte zwischen Russland und dem postkommunistischen Osteuropa über den Zweiten Weltkrieg und den Holocaust führen. Seitdem die baltischen und viel andere osteuropäische Staaten die Mitgliedschaft in der EU und der NATO bekamen, erleben wir eine systematische Kampagne, die die Einzigartigkeit des Holocaust unterhöhlen möchte und die Lüge von der Gleichheit zwischen Nazi-Deutschland und den kommunistischen Regimes verbreitet. Die Motivation dahinter ist offenkundig, da die Kollaboration mit den Nazis von vielen osteuropäischen Ländern die direkte Beteiligung am Massenmord bedeutete.

Wenn diese neuen EU- und NATO-Länder wählen müssen zwischen einem solchen Täterland oder einem Opferstatus, dann ist klar, was die neuen Demokratien bevorzugen. Anstatt sich mit der blutigen eigenen Geschichte im Holocaust zu befassen, ziehen sie es vor, ihre eigenen Leiden unter der Herrschaft der Sowjets und Kommunisten zu betonen und ihre eigenen Freiheitskämpfer gegen den Kommunismus zu glorifizieren, auch wenn diese am Massenmord an den Juden im Holocaust beteiligt waren.

Die Anwesenheit Putins bei der Zeremonie in Auschwitz wäre eine starke Erinnerung an die Identität der Befreier des Lagers, eine Tatsache, die die osteuropäischen EU-Mitglieder vergessen wollen. Dieses Vergessen wäre jedoch nicht die angemessene Art und Weise, des 70. Jahrestags der Befreiung von Auschwitz zu gedenken.

An diesem Tag muss die Botschaft lauten, dass das „Dritte Reich“ nur durch die Kooperation aller Anti-Nazi-Kräfte besiegt werden konnte. Dazu mussten zeitweise politische und ideologische Differenzen beiseite geschoben werden, um die existentielle Bedrohung der Welt durch Nazi-Deutschland zu bannen.

Und das sollte eine Lektion sein, wie wir auch heute mit der gegenwärtigen Gefahr für die westliche Welt durch den jihadistischen Islam umzugehen haben.

 

Efraim Zuroff ist der Hauptnazijäger des Simon Wiesenthal Centers (SWC) und der Direktor des israelischen Büros des SWC. Sein letztes Buch ist Operation Last Chance. Im Fadenkreuz des „Nazi-Jägers“ Efraim Zuroff, 2. Aufl. Münster 2013. Seine Homepage ist www.operationlastchance.org, bei Twitter kann man ihm unter @EZuroff folgen.

 

Das Original dieses Textes erschien am 14. Januar 2015 hier. Aus dem Englischen von Dr. Clemens Heni, Direktor des Berlin International Center for the Study of Antisemitism (BICSA).

Pinchos Fridberg: Russland sollte zum Gedenken an die Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz vor 70 Jahren eingeladen werden

Russland sollte zum Gedenken an die Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz vor 70 Jahren eingeladen werden

 

Von Pinchos Fridberg

 

Das 70. Jubiläum der Befreiung von Auschwitz ist eine weitere Gelegenheit, an die Opfer des Nationalsozialismus zu erinnern und sie zu ehren. Ich bin zutiefst überzeugt davon, dass der Ort, an dem ungefähr eineinhalb Millionen Menschen ermordet wurden, die meisten von ihnen Juden, nicht zum Schauplatz politischer Auseinandersetzungen werden darf.

Ich schreibe dies als ein Mensch, der wie durch ein Wunder den Holocaust überlebt hat, der mir meine Großeltern nahm und 28 weitere Familienmitglieder. Die meisten von ihnen wurden in Ponár (Paneriai) ermordet, doch es ist möglich, dass einige von ihnen nach Auschwitz geschickt wurden.

Die Eltern des Autors: Bescheinigung der Roten Armee für Chana Fridberg durch das Hauptquartier in Burlo-Tubinsk, dass ihr Ehemann Shaye Fridberg am 19. Dezember 1941 als Gefreiter in die Armee eingezogen wurde und dass sie Zugang hat zu den Privilegien, die Angehörigen aktiver Armeeangehöriger gewährt werden.

Um es ganz klar zu sagen: Ich bin kein Unterstützer Putins. Doch ich war entsetzt von der Nachricht zu hören, dass „die jüdische Gemeinschaft der Tschechischen Republik die Entscheidung von Präsident Milos Zeman ablehnt, seinen russischen Amtskollegen Wladimir Putin zu den Gedenkfeiern einzuladen, mit denen an die Befreiung von Auschwitz vor 70 Jahren erinnert werden soll“.

Man sollte nicht nach dem Prinzip leben, „der Zweck heiligt die Mittel“.

Der Vater des Autors: Bescheinigung der Roten Armee über eine Behandlung des Soldaten Shaye Fridberg nach einer Verwundung in einem Hospital (Militäreinheit 18762), die vom 26. Oktober 1943 bis zum 24. April 1944 dauerte. Shaye Fridberg wurde nach der Genesung zum weiteren Dienst an der Front entlassen.

Der Vater des Autors: Bescheinigung der Roten Armee über eine Behandlung des Soldaten Shaye Fridberg nach einer Verwundung in einem Hospital (Militäreinheit 18762), die vom 26. Oktober 1943 bis zum 24. April 1944 dauerte. Shaye Fridberg wurde nach der Genesung zum weiteren Dienst an der Front entlassen.

Doch lassen Sie mich an diese Schlagzeile erinnern: Im Kampf gegen den Kommunismus „während des Kalten Kriegs setzten amerikanische Nachrichtendienste Tausende Nazis ein“. Als ich diese Titelzeile zum ersten Mal las, dachte ich zunächst, es handele sich um eine weitere Meldung aus der Propaganda-Werkstatt Wladimir Putins. Doch es war die New York Times, die führende Tageszeitung der USA, die sie brachte.

Weshalb hat die jüdische Gemeinschaft in der Tschechischen Republik diese Politik nicht öffentlich verurteilt? Weshalb hat sie sich unter Berufung auf sie nicht gegen eine Teilnahme Präsident Obamas ausgesprochen? Weshalb hat sie nicht eine strikte Bestrafung der CIA-Mitarbeiter gefordert, die an dieser unaussprechlichen Verirrung beteiligt waren? Weshalb hat eine Mehrheit jüdischer Gemeinden noch nicht einmal den Fakt als solchen zur Kenntnis genommen?

Ich bin ein Bürger der Demokratie Litauen. Damit habe ich nicht nur das Recht auf eine Meinung, sondern auch das Recht, sie zu äußern, auch wenn sie der „offiziellen“ widerspricht.

Auschwitz wurde durch die Rote Armee befreit. Mein Vater war Gefreiter dieser Armee von Dezember 1941 bis zum letzten Tag des Kriegs. Er wurde drei Mal in Gefechten an der Front verwundet; ich füge hier zwei Kopien von Dokumenten an, die im Familienarchiv die Zeiten überlebt haben. Mein Vater starb 1992. Doch würde er noch leben und müsste lesen, dass der Repräsentant ausgerechnet des Staates, der Auschwitz befreite, nicht an den Gedenkfeiern 2015 teilnehmen soll, wäre er gewiss sehr verärgert.

„Putin muss nach Auschwitz eingeladen werden“, schreibt Efraim Zuroff, der „letzte Nazi-Jäger“, in einem Artikel. Ein weiterer Beitrag, der auf der Website ru.delfi.lt veröffentlicht wurde, ist so überschrieben: „Boris Nemzow: Wir können die Befreiung von Auschwitz nicht ohne Putin feiern“. Nemzow [, der 2010 ein Manifest mit dem Titel „Putin muss gehen“ unterzeichnete, d. Red.] kann kaum als Unterstützer des russischen Präsidenten bezeichnet werden. Ich stimme mit Zuroff überein, ich stimme Nemzow zu.

Ich bin davon überzeugt, dass das ewige Gedenken an die Millionen Ermordeten nicht durch die gegenwärtigen politischen Auseinandersetzungen entwertet werden darf.

***

Das Original erschien in Russisch, Übersetzung aus der englischen Version: Thomas Weidauer, Vorsitzender des Vereins für Gesellschaftskritik und Antisemitismusforschung e.V.

 

Vortrag Islamwissenschaft und Jüdische Studien – Wie stehen sie zu Israel? TU Darmstadt, 11.6.2014

Vortrag von Dr. phil. Clemens Heni, Direktor des Berlin International Center for the Study of Antisemitism (BICSA) an der Technischen Universität Darmstadt, Ringvorlesung Wissenschaftskritik:

Islamwissenschaft und Jüdische Studien in Deutschland – »wie stehen sie zu Israel?«

Mittwoch, 11. Juni 2014 – 18:30 bis 20:30, Ort: Schlosskeller

Der Vortrag kann hier oder hier angehört werden:

Timeline:

Intro: FAZ und das Haus der Kulturen der Welt, Teil 1

Teil 1: Islamwissenschaft

 

1:00 Schadenfreude an 9/11

2:45 Gudrun Krämer, Professor für Islamwissenschaft, FU Berlin; in ihrer Dissertation (1982) diffamiert sie Kritik am ägyptischem (nazistischen) Antisemitismus der 1950er Jahre

5:03 Wochenzeitung jungle world promotet etwas vorschnell die Islamforscher Peter Wien und René Wildangel

9:00 „Mythos pro-faschistischer Araber“ und der „dämonisierte Großmufti“

11:09 Bettina Gräf: Yusuf al-Qaradawi

14:40 Barbara Freyer-Stowasser: Yusuf al-Qaradawi, Frauen, Gleichberechtigung und suicide bombing ohne Zustimmung von Vater/Ehemann und gar ohne Kopftuch

20.:08 Kritik an einer direkten Linie vom Koran zu Hitler/Eine Werbekampagne in USA

22:58 FAZ und das Haus der Kulturen der Welt, Teil 2: Bernd M. Scherer und das Haus der Kulturen der Welt in Berlin promoten ein Buch über al-Qaradawi: der »Global Mufti«

23:45 Der Islamwissenschaftler Peter Heine, Humboldt-Universität (HU) Berlin, und der „Kinderarzt“ und PFLP-Terrorist George Habash

28:16 Rüdiger Lohlker (Wien) und die Medien zu Israel als „Kindermörder“

33:40 Kritik an Götz Nordbruch – gibt es „Teilzeit-Nazis“?

 

Teil 2: Jüdische Studien

 

36:45 Professor Alvin Rosenfeld: progressive Juden und der neue Antisemitismus

38:50 Stefanie Schüler-Springorum und Jüdische Studien in Berlin und Brandenburg

40:20 Brian Klug im Jüdischen Museum Berlin

41:13 Deutscher Historikertag 2010 und Binationalismus für Israel/Palästina

42:30 Gershom Scholem: von der Hoffnung der Gruppe Brit Schalom auf ein binationales Zusammenleben mit den Arabern hin zum politischen, bewaffneten Zionisten auf den Dächern von Jerusalem 1936ff.

44:44 Teilungspläne für das Mandatsgebiet Palästina 1937/47

45:55 Bedeutung der Archäologie für Israel

46:30 Abbas und die PA leugnen historische Existenz der Juden im Land Israel

47:10 Dan Diner und die binationale Ideologie, 1980

48:17 „zionistische Gesetze abschaffen“ (Diner, 1980)

49:49 „Gesamtpalästina“

51:00 Prof. Christian Wiese im Leo Baeck Institute Yearbook und sein Bezug auf Jacqueline Rose

53:38 Jacqueline Roses antisemitische Fantasien: Hitler sei spätestens im Mai 1895 während eines Konzerts mit Richard Wagner-Musik in Paris dazu „inspiriert worden, Mein Kampf zu schreiben“ und Herzl dazu, „Der Judenstaat“ zu schreiben

56:40 Raphael Gross publiziert Christian Wiese

57:16 Robert S. Wistrich und die internationale Kritik an Jacqueline Rose

 

 

 

 

Frankreichs 9/11 und die „Je suis Charlie“-Heuchler

Zuerst publiziert bei den Ruhrbaronen

ch_stift

In Verneigung vor Stéphane Charbonnier (Charb), Chefredakteur von Charlie Hebdo, der 2012 sagte: 

»Ich habe keine Angst. Ich habe keine Kinder, keine Frau, kein Auto, keinen Kredit. Es klingt aufgeblasen, aber ich will lieber aufrecht sterben, als auf Knien leben.«

Das jihadistische Massaker an der Redaktion der Satirezeitschrift Charlie Hebdo am 7. Januar 2015 mit 12 Toten, darunter zwei Polizisten, der Mord an einer weiteren Polizistin einen Tag später und die antisemitisch motivierte Geiselnahme und Ermordung von vier Juden in einem jüdischen Supermarkt am 9. Januar, die mit der Aktion vom 7. Januar in Verbindung steht, schreien nach weitreichenden politischen Konsequenzen und einer Analyse der politischen Kultur. Plötzlich sind viele betroffen, nicht nur in Frankreich. Dabei zielt der Jihadismus und Islamismus auf westliche Werte, Religionsfreiheit, Freiheit von Religion, Religionskritik, Meinungsfreiheit, Demokratie, Pluralismus und Heterogenität, Satiriker wie Charlie Hebdo, wie auf Juden und den jüdischen Staat Israel. Doch allzu viele ignorieren die antisemitische Dimension, weil das den allseits beliebten antizionistischen Antisemitismus beinhaltet, den viele partout nicht aufgeben wollen. Auch die Verharmloser des Islamismus melden sich sofort und rabiat zu Wort. Schließlich: wer hatte denn schon Mut die letzten Jahre? Wir haben Angst, sind mutlos und vorsichtig, auch der Autor dieses Textes.  Von unserem Gastautor Clemens Heni.

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Zum ersten Mal seit 1945 und dem Ende des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkriegs wurde die Große Synagoge in Paris am 9. Januar 2015 aus Angst vor einem antisemitischen Angriff geschlossen, ebenso alle jüdischen Geschäfte im Herzen von Paris, dem Marais-Viertel im dritten und vierten Arrondissement der französischen Hauptstadt. In Amsterdam wird aus Sicherheitsgründen eine proisraelische Demonstration abgesagt.

25 Jahre nach dem Fall der Berliner Mauer zeigt sich, dass der „Kalte Krieg“ unmittelbar nach 1945 und bis 1989 eine jedenfalls für Europa relativ harmlose, ja weitgehend friedliche Epoche war. Der brutale, aber berechenbare Terror der Antisemiten wie der Revolutionären Zellen (RZ), der Rote Armee Fraktion (RAF), der das Land teils komplett stilllegte (Deutscher Herbst 1977), Naziterror, die Kämpfe am Bauzaun von AKWs oder Wiederaufbereitungsanlagen von Whyl über Brokdorf nach Wackersdorf, die Angst vor dem Waldsterben oder dem „atomaren Holocaust“ als Folge der Stationierung von Pershing II Raketen und selbst so widerwärtige Vorfälle wie der Besuch des (auch) SS-Soldatenfriedhofs in Bitburg durch US-Präsident Ronald Reagan und Bundeskanzler Helmut Kohl im Mai 1985 waren gar nichts gegen den jihadistischen, antijüdischen und antiwestlichen Krieg, den wir nach 9/11 in Europa erleben – von der dramatischen und von jihadistischem Massenmord geprägten Lage in Syrien, dem Irak, Nigeria, Sudan, Pakistan, Jemen und vielen anderen Staaten und Gegenden ganz zu schweigen.

Das Ende der Blockkonfrontation und die Auflösung der Sowjetunion führten zu einer viel größeren und realen Gefahr: den Islamismus und Jihadismus. Das islamistische Massaker vom 11. September 2001 war ein Fanal.

Für Jihadisten war es das Startsignal für weltweiten jihadistischen Massenmord – nicht nur im Westen – wie wir ihn seither in Bali, Madrid, London sowie in Afghanistan, im Irak, in Syrien oder Nigeria erleben, mit Hunderttausenden Ermordeten, die aus islamistischen Gründen massakriert werden und nicht weil die bösen USA „Lunte“ legen, wie es der zwar pro-israelische, aber den Islamismus völlig derealisierende und antiamerikanisch fanatisierte Herausgeber der linken Monatszeitung Konkret, Hermann L. Gremliza, im Dezember 2014 schrieb. Verschwörungswahnsinnige sahen und sehen Geheimdienste oder andere hinter den Anschlägen. Für viele Linke wie Rechte und die kulturelle Elite evozierte 9/11 Schadenfreude, von Bin-Laden-Drinks schlürfenden Autonomen über Adrienne Goehler und Wolfgang Benz hin zu Klaus Theweleit, Horst Mahler und der PDS.

Islamforscher sahen 9/11 gar als wunderbare Gelegenheit mehr Gelder und Anerkennung für ihr Fach zu bekommen, um Islamismus und Islam zu predigen oder zu unterrichten und nicht die Kritik am Islamismus oder Israelhass zu fördern oder einzufordern.

Die Islamwissenschaftlerin Birgit Krawietz, Professorin am Institut für Islamwissenschaft der Freien Universität (FU) Berlin, schrieb 2008:

„Humor darf nicht zur Missachtung religiöser Kernbestandteile einladen und in Untersagtes oder gar Verbotenes ausarten. Klassisches islamisches Recht kennt ferner die Sanktionierung von Nichtmuslimen im islamischen Reich, welche sich blasphemisch geäußert haben. Die Proteste verunsicherter Muslime gegen Rushdie und Co. knüpfen auch an solche Erwartungen von Respekt an und sind eben kein Ausdruck einer irgendwie gearteten essentiellen Humorferne des Islam.“

Homepage des Satiremagazins Charlie Hebdo

Diese „Erwartungen von Respekt“ sind es, die dem Jihad und Terror Tür und Tor öffnen und Islamismus nicht bekämpfen, sondern rationalisieren wollen. Der Verlag Yale University Press weigerte sich in einem Buch die Mohammed-Karikaturen nachzudrucken.

Bernard-Henri Lévy trifft den Nagel auf den Kopf, wenn er jetzt in Le Monde bzw. im Wall Street Journal schreibt, es müsse endlich mit der „leninistischen“ Art und Weise Schluss sein, den „radikalen Islam“ zu verharmlosen und ihn als Resultat von „Verarmung und Frustration“ herunter zu deklinieren und als Phänomen sui generis zu leugnen. Eine Karikatur von Mohammed, Allah oder dem IS ist genuines Resultat von Pressefreiheit und Religionskritik, Kernpunkte westlicher Zivilisation, zumal in Frankreich. Muslime können keinerlei „Respekt“ für ihre Religion erwarten, ebensowenig wie zum Beispiel Christen. Da hat Krawietz einfach nicht gelernt, dass Europa einen Prozess der Aufklärung durchgemacht hat und jene Muslime, die Kritik nicht vertragen, satirische, sind nicht „verunsichert“ sondern reaktionär, antiwestlich und islamistisch. Doch Lévy wird umgehend übertönt werden von den Verharmlosern, den Rationalisieren wie dem Berliner Tagesspiegel, wo Mohamed Amjahid sehr aufgeregt davor warnt, jetzt „kein neues 9/11“ in dem Massaker zu sehen. Es trivialisiert den Terror wie wir es seit 9/11 kennen und redet entgegen Lévy von der „Perspektivlosigkeit, fehlender Anerkennung, Armut“. Doch, das Massaker an Charlie Hebdo ist das 9/11 Frankreichs. Und es ist die gleicher Tätergruppe: Islamisten/Jihadisten und die gleiche antiwestliche, antisemitische islamistische Ideologie, die als Motivation für die Morde dient, damals wie heute und morgen.

Es gibt jetzt auch wieder antisemitische Verschwörungsmythen wie von Greta Berlin, einer antizionistischen BDS-Aktivistin, die meint, Israel wolle das Votieren Frankreichs für einen Staat „Palästina“ im UN-Sicherheitsrat nicht unbeantwortet lassen und nun würden wir das Resultat sehen.

Es gibt zudem einige Texte, die zeigen, wie wenig Widerhall die „Je suis Charlie“-Kampagne in Australien, Großbritannien und den USA hat. Ein australischer Autor windet sich hin und her und mag zwar schon den Ermordeten von Charlie Hebdo irgendwie gedenken, aber betont vor allem, wie wenig diese Art französischer Humor in der angelsächsischen Welt verstanden werden kann. Das amerikanische Slate-Magazin geht noch weiter und findet es geradezu unerhört, dass die französische Regierung aus Solidarität mit dem Satireblatt staatliche Gelder bereitstellt. Und die New York Times sagt ganz klar und ehrlich, sie sei eben „nicht Charlie Hebdo“ und eine solche linke, respektlose Zeitung hätte auf jedem Campus der USA maximal 30 Sekunden Überlebenschance, was durchaus stimmen mag. Das müsse sich zwar irgendwie ändern, aber die Distanz zu Charlie Hebdo dominiert den Text. Diese Reaktionen deuten in der Tat an, dass es einen Riss innerhalb des Westens gibt, hier Frankreich als Mutterland der Religionskritik sozusagen, dort die „Inklusiveness“ und die Biederkeit der USA, des UKs und Australiens.

Dabei ist Frankreich auch ein Problemfall, da Clermont-Tonnerre im Zuge der Französischen Revolution am 23. Dezember 1789 sagte:

„Den Juden als Nation muss man alles verweigern; als Individuen muss man ihnen alles zugestehen.“

Dieser Antizionismus avant la lettre hat bis heute enorme Bedeutung für die politische Kultur in Frankreich und weit darüber hinaus. Es ist der sich gut fühlende, kosmopolitische Antizionismus. Frankreich hat ganz ernsthaft etwas gegen Islamismus, da dies dem laizistischen Charakter der Republik widerspricht. Doch das führt zu solch grotesken und absurden Phänomenen, dass Frankreich keine Muslime als Muslime kategorisieren möchte und z.B. israelische Hilfe beim „Profiling“ von Jihadisten ablehnte und selbst die Rede von Islamisten sei verpönt.

Über diese dunkle Seite des ach-so-aufgeklärten Frankreich wird selten diskutiert. Es bräuchte eine neue „Dialektik der Aufklärung“, eine, die sich der Notwendigkeit der Aufklärung und Religionskritik bewusst ist und zugleich Islamisten als Islamisten ins Visier nimmt und zwar ganz gezielt und langfristig. Islamismus muss beim Namen genannt werden, sonst ist der Kampf gegen ihn von vornherein verloren.

Und es ist jetzt alles andere als Zufall und hat einen äußerst bitteren Beigeschmack, dass Frankreich aufsteht und sagt „Je suis Charlie“ – aber wer sagt ebenso „Je suis Juif“? Und wer betont den islamistischen Charakter des Verbrechens? Wo ist der Aufschrei, wenn es um Judenmord geht? Wo waren die Abkürzungsnazis, als im Sommer Muslime und Islamisten „Juden-ins-Gas“ brüllten und die NPD, Linksparteipolitikerinnen und viele andere ganz neidisch wurden ob so ausgesprochen aggressiven Antisemitismus‘? Und wo waren damals die Anti-PEGIDA-Aktivisten? Wo war der große, weltweit hörbare Aufschrei als in Toulouse im Rahmen einer Serie von islamistischen Anschlägen 2012 vier Juden einer jüdischen Schule gezielt ermordet wurden?

Im Sommer 2014 und schon lange davor waren viele auf der antizionistischen Seite, von Jakob Augstein über Günter Grass hin zur Linkspartei.

Es geht um Pressefreiheit, Meinungsfreiheit und Religionskritik, daher sind alle Aufgeklärten jetzt Charlie Hebdo. Aber es geht um eine Bekämpfung der islamistischen Gefahr in all ihren Facetten. Ein ideologischer Kern des Islamismus ist der Antisemitismus, die Tötung von Juden, die Leugnung oder Trivialisierung der Shoah mitsamt der Schuldprojektion auf die Juden und die Zerstörung des jüdischen Staates Israel, der von Islamisten inmitten der muslimischen und arabischen Welt niemals akzeptiert werden wird. Ebenso werden die Juden in Europa zum Ziel der Islamisten und Jihadisten. Immer mehr Juden verlassen Frankreich und andere europäische Länder und gehen nach Israel.

Den Antizionismus teilen die Jihadisten mit weiten Teilen der westlichen kulturellen und politischen Elite, auch vielen, die jetzt schweigend sagen „Je suis Charlie“. Doch allzu viele schwiegen zu oft und zu lange, wenn Juden in den letzten Jahren in Europa von Jihadisten und Islamisten ermordet wurden, als dass man deren Schock ob des islamistischen Massakers und der Geiselnahme wirklich ernst nehmen könnte.

Es ist gerade der kosmopolitische Antizionismus, exemplarisch symbolisiert in der Adorno-Preisträgerin 2012, Judith Butler, und ihren Anhängern, der symbolisch steht für das Einverständnis der westlichen Eliten mit dem Jihadismus gegen den jüdischen Staat.

Danke an Thomas Weidauer für hilfreiche Hinweise.

Dr. phil. Clemens Heni ist Politologe und Direktor des Berlin International Center for the Study of Antisemitism (BICSA), www.bicsa.org.

Vortrag Kritische Theorie und Israel

Am 7. Januar 2015 hielt ich auf Einladung des Jungen Forums der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Nürnberg-Mittelfranken in Erlangen den Vortrag „Kritische Theorie und Israel“.

Vortrag Clemens Henis am 7.1.2015 heller

Hier kann der Vortrag angehört werden:

 

Hier das dazugehörige Handout, das auf der Veranstaltung verteilt wurde:

Handout Clemens Heni Kritische Theorie und Israel 08012015 Erlangen

A Bahrain Prince against “fascist theocracy”

In a fascinating post, Islamic studies scholar and Middle East expert, President of the Philadelphia based Middle East Forum (MEF) Daniel Pipes, points to yet another example of Muslims in the Middle East who come out against the “real enemy” in the region: Islamism – and not Israel or Zionism. Pipes writes:

In a remarkable but thus-far unnoticed address on Dec. 5, Salman bin Hamad Al-Khalifa, the crown prince of Bahrain (an island kingdom in the Persian Gulf and home to the U.S. Navy’s Fifth Fleet), candidly analyzed the Islamist enemy and suggested important ways to fight it.

The address is a very fascinating, powerful, courageous and timely message by an important political leader of a Muslim country.

Salman wants to get rid of the term “War on Terror,” as it is a misnomer. He is right. He wants it to be replaced, for example, by “War on Theocracy” or “War on fascist theocracy” aiming at the Islamic State (IS or ISIS), al-Qaeda, and all other Islamist groups worldwide. Salman correctly says that “terror” is not an -ism or an ideology; it is a “tool.” Fighting terrorism is a misnomer, too. We have to fight the ideology behind it. He mentions “Communism” as such a threat in the 20st century, and is now focusing on Islamism, without using that word. “War on fascist theocracy” is indeed an option, as the world knows that a core example of that is the Islamic State in the Middle East.

Salman bin Hamad Al-Khalifa’s speech is all the more important as it provides yet another example of the difference between Islam, the faith, and Islamism, the ideology. Pipes writes:

This new tendency has great importance. As I often say, radical Islam is the problem and moderate Islam is the solution. Now, we may add another influential leader, indeed a crown prince, to the ranks of those Muslims who wish to find a solution.

In Germany, though, like in many other countries, there is now a movement against “Islamization,” that aims at Islam as such and not at all at Islamism. In the German city of Dresden, for example, there is a dangerous movement on the streets. Since October 2014, they rally each Monday, reminding us of the anti-GDR rallies prior to the end of that regime in 1989. The Dresden group is called “Patriotic Europeans against the Islamization of the Christian Occident.” The German acronym is Pegida (“Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes”). They have no problem with Islamism in Muslim countries, though, as their organizer said on TV. They want Muslims to behave like “German” Germans in Germany. The Dresden activists, counting up to 10,000 this last Monday, praise “German traditions,” as if there was never a problem with German traditions, take antisemitism, nationalism, and National Socialism as examples.

They have no problem with Islamism in Egypt or any other Muslim country. They just want Germany to get rid of Muslims, more or less. They fight refugees, many of whom are fleeing Jihad and Islamism in Syria, Libya or Iraq. Sadly, the extreme right-wing organizers and participants of those events represent a growing number of ordinary Germans who detest Islam as such. Many people in the so called pro-Israel camp in Germany have no problem with that kind of agitation against refugees and Islam. Some of them go so far and say that Jews are facing a “second Shoah,” which started hundreds of years ago, including pogroms in 1840 or 1929 etc. Logically spoken, Hitler followed hundreds of years of Muslim Jew-hatred. This shocking denial of German antisemitism and the unprecedented character of the Holocaust stands pars pro toto for an increasingly fanaticized movement. It is also a form of post-Holocaust antisemitism to frame antisemitic murder, like the killing of rabbis in a synagogue in Jerusalem a few weeks ago, as a “Shoah.” The Shoah was a whole complete different story, based on the industrial killing of six million Jews by Germans, and their allies.

Most of the anti-Islam and Holocaust distorting agitators, by the way, are not experts in the Middle East, but pretend to be experts. Most of them are just bloggers, or journalists in best case. They are not scholars, with a very few exceptions. They do not following Pipes’ and others advice to distinguish between Islam as a faith and Islamism as an ideology.

Therefore, speeches like this one by the Bahrain crown prince are of tremendous importance. They stand for the only realistic way to fight Islamism, or fascist Theocracy. German and other Western defamations of Islam as such are racist, misleading and dangerous answers to the Islamist threat. Supporting well-educated and moderate Muslims like Salman should be essential for any discussion about Islamism. His viewpoint should become part of new textbooks throughout the world that address the contemporary debates about the Middle East, terror and jihad. Islamism or fascist theocracy is the enemy. Political leaders like Salman bin Hamad Al-Kahlifa are well aware of this. They are allies in the fight against fascist theocracy and should be taken seriously in their approach.

 

BICSA Director Dr. Clemens Heni's talk in Barcelona at the third seminar on antisemitism

On Wednesday, November 5, 2014, BICSA Director Dr. Clemens Heni spoke at the third international seminar on antisemitism in Barcelona, Spain. The event was in Spanish, but he spoke in English. You can find Dr. Heni’s talk here (some 56 minutes, plus discussion). The introduction is in Spanish, by Prof. Xavier Torrens, political scientist from the University of Barcelona, who organized the conference.

David Grebler, President, Fundacion Baruch Spinoza Prof. Xavier Torrens, University of Barcelona and Prof. Gerald Steinberg at the third seminar on antisemitism, held in Barcelona, Nov. 5, 2014

David Grebler, President, Fundacion Baruch Spinoza
Prof. Xavier Torrens, University of Barcelona and Prof. Gerald Steinberg at the third seminar on antisemitism, held in Barcelona, Nov. 5, 2014

Below you find the hand-out of the presentation:

Hand out Dr Heni Barcelona Fundacion Baruch Spinoza 5 November 2014_Seite_1 Hand out Dr Heni Barcelona Fundacion Baruch Spinoza 5 November 2014_Seite_2

Presseerklärung: Kein Platz für Verschwörungstheoretiker und Israelfeinde in der KZ-Gedenkstätte Sachsenhausen am 20. Juli 2014

Pressemitteilung: Kein Platz für Verschwörungstheoretiker und Israelfeinde in der KZ-Gedenkstätte Sachsenhausen am 20. Juli 2014

Huge event at Mount Scopus honors leading researcher on antisemitism

By Dr. Clemens Heni, Director, The Berlin International Center for the Study of Antisemitism (BICSA)

 

25–28 May, 2014, Israel’s biggest and one of the biggest conferences world-wide ever on the topic of antisemitism was held at the Vidal Sassoon International Center for the Study of Antisemitism (SICSA) at Hebrew University, Jerusalem, on the occasion of the retirement of historian Robert Solomon Wistrich. The International Conference was entitled “Anti-Judaism, Antisemitism, Delegitimizing Israel.”

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(View from the Maiersdorf Faculty Club over Jerusalem*)

The location was beautifully chosen. From the terrace of the Maiersdorf Faculty Club, where the event was held, one has a stunning view over Jerusalem. On the other side of Mount Scopus, just a five minute walk away at the gorgeous Amphitheatre, one looks out over the Judean Mountains and desert up to the Dead Sea and Jordan.

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(Hebrew University, Campus, Mount Scopus, Jerusalem*)

Robert Wistrich is the author of 17 books and the editor of 12. His work has been translated in many languages. He published over 350 articles between 1973 and 2011 – you find a complete list of his writings from 1973 through 2011 in the German edition of his Muslim Antisemitism, published in 2011 by Berlin based publishing house Edition Critic.

(Prof. Robert S. Wistrich’s German edition of his bestseller brochure from 2002 with the American Jewish Committee on Muslim Antisemitism, published in December 2011 with Berlin based publishing house Edition Critic)

I know of no other scholar who has such a record and continued reflection on antisemitism, the “longest hatred” and “lethal obsession,” as Robert frames it very precisely. His first article was published in 1973 about “Karl Marx, German Socialists and the Jewish Question.”

(Amphitheatre, Hebrew University, Mount Scopus)

Wistrich is known for “stepping back” and looking at the big picture, as he emphasized during his long talk at the conference. He focused on Jewish anti-Zionism, starting with famous Austrian literary critic Karl Kraus. The outstanding nature of Robert’s scholarship became again obvious during his presentation: like almost no one else he is able to jump from 19th century Jewish anti-Zionism and Reform Judaism to Judith Butler and Noam Chomsky’s 21st century Jewish anti-Zionism. He is not drawing direct lines and is very well aware of the differences between Hannah Arendt and Judith Butler, for example. The latter needs the German-Jewish thinker to bolster her own anti-Zionism. Arendt’s criticism of the nation-state, though, is indeed dangerous when it comes to the Jewish state. Still, this might differ from the very outspoken hatred of Zionism known from many Jewish-Austrian thinkers through the 1930s and that of the Butlers, Chomskys or even Finkelsteins of our time.

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(Prof. Robert S. Wistrich during his presentation at the SICSA conference, Tuesday, 27 May, 2014)

Robert Wistrich dedicated several of his books to his mother Sabina. She made aliyah age 100 in 2010. When asked at Ben-Gurion Airport if she was so fascinated about Zionism to make aliyah at that age, she said: “No, I just want to see the book of my son. That is the reason I came to Israel.” She was thinking of her son’s comprehensive history of antisemitism, A Lethal Obsession. Anti-Semitism from Antiquity to the Global Jihad, a 1184-page volume, published that year.

Robert Wistrich’s research can be put in five categories:

1)       The Left and Antisemitism

2)       Jewish History

3)       Hitler, National Socialism and the Holocaust/Shoah

4)       Theories and the analysis of antisemitism and anti-Zionism

5)       Muslim antisemitism

Contrary to many, Robert sees Friedrich Nietzsche in the most positive sense of the word as the most anti-German philosopher ever. Nietzsche was not a forerunner of fascism and Nazism. Instead, he embraced the Old Testament and the Jewish “naiveté of the strong heart.” One of the best talks at the huge conference was given by Margaret Brearley (not only because of her wonderful British accent). She dealt with German anti-Jewish esoteric and occult or paganist thinking from Friedrich Schiller through German romanticism and Schopenhauer.

Robert Wistrich was born in April 1945 in Kazakhstan. His father, Jacob Wistreich, a former member of Hashomer Hatzair, was displaced by Stalin (I do intentionally not use the word „deported“ as this means in German to be deported to a Holocaust site). This displacement by Stalin saved his life. Robert Wistrich lost half of his family in the Shoah.

Robert grew up in England, learning Polish, French, then English, German and Hebrew. He also knows or can read and listen to several other languages, including Yiddish, Russian, Ukrainian, Czech, Italian, Spanish, Latin, Dutch, and Arabic. His focus on Jewish history in Habsburg Austria is of tremendous importance. For example, he analyzed in his 1985 study Hitler’s Apocalypse the antisemitism of Hitler, including the time before 1914. Hitler lived in Vienna from 1907 until 1913. I mentioned this during my presentation at the conference, as we are increasingly facing scholars and authors who distort Hitler’s antisemitism. Take Brendan Simms from Cambridge, England, as an example. He argued in 2014 in an article for International Affairs that the First World War made Hitler an anti-English soldier. Only later did he become antisemitic, according to Simms. The same holds for American journalist Jonah Goldberg (National Review Online) who claims that Hitler was a leftist and “socialist” as he writes in his truly troubling and barely scholarly book Liberal Fascism. I emphasized that the notion that Hitler was left is utterly wrong. For example, “German Socialism,” as we call it, was based on private property and capitalism. The core of this “German Socialism” was hatred of Jews and the creation of the “people’s community” or Volksgemeinschaft in German. Hitler was an antisemite and the most far right politician ever. He was not an anticapitalist and not a “man of the left.”

At least in passing I could mention that there were Marxist (and later post-Marxist) pro-Israel scholars. Take Leo Löwenthal, Max Horkheimer, Theodor W. Adorno and Critical Theory as an example. Most pro-Israel scholars and authors in America, the UK, South Africa, Australia and Israel think a priori that Critical Theory is anti-Zionist. That is not the case. But one has to be able to read German to discover the truth behind the origins of Critical Theory, founded in 1937 by Max Horkheimer. He had to struggle with Zionism, but supported Israel. He was aware of the Nasserist and Egyptian threat in the 1950s, for example. I have just published a comprehensive study on the topic of Critical Theory and Israel.

Gershom Scholem, one of the most famous Israeli and Hebrew University professors ever, became a political Zionist by the mid 1930s, turning his back on the “Brit Shalom” period of 1925–1933, based on binationalism and rather cultural Zionism. In my talk, I focused on scholars like Christian Wiese from Frankfurt University who embraces the binational ideology of Hans Kohn. In 2006, Wiese went so far as to quote from one of the most absurd anti-Zionist books so far, Jacqueline Rose’s Question of Zion from 2005. In that book, Rose wrote that Hitler was perhaps inspired to write Mein Kampf and Theodor Herzl to write Der Judenstaat at the very same concert of Wagner music. The problem is that Herzl finished his manuscript in May 1895. Hitler was born in 1889 and was never in France until 1940 when he conquered the country with the German Wehrmacht. Wiese quoted from the very chapter (pages 58–107) in Rose’s book where this antisemitic fantasy of the Hitler/Herzl association by the same taste in music appeared. Finally, I analyzed the scholarly shortcomings of Yale historian Timothy Snyder in his study Bloodlands, which distorts Auschwitz and the Shoah. I also emphasized his close relationship with anti-Zionist Tony Judt. Likewise I criticized Yale’s Seyla Benhabib and her defamation of Israel in 2010. Then, I mentioned troubling tropes in contemporary scholarship in postcolonial studies that distort the history of the Shoah.

At the conference at SICSA there were almost 40 speakers and presentations from four continents (America, Europe, Africa, Asia). Rabbi Abraham Cooper from the Simon Wiesenthal Center in Los Angeles analyzed the shocking new wave of anti-circumcision and anti-kosher-slaughtering discourse all over Europe, including Germany. Tammi Rossman-Benjamin dealt with the BDS (Boycott Divestment Sanctions) movement in California at the huge University of California (state sponsored) educational system. New York’s Ben Cohen with his deep “Alabama” English accent (that remark was funny, as his accent obviously is British) focused on some core features of today’s antisemitism. He distinguishes between historical German “bierkeller” antisemitism and today’s “bistro” antisemitism. Rude agitation and the defamation of Jews as Jews were replaced in many western societies by the more sophisticated version of 21st century anti-Zionist antisemitism. Stephen Norwood showed the overlapping of left-wing and right-wing antisemitism in the United States. He also emphasized that there was significant support in the American Catholic mainstream and the Church during the 1930s and World War II for far-right Jew-hatred like that of Catholic priest Charles Coughlin.

A very few presentations, though, gave several people pause. One speaker said that there is “no Palestinian people” – who, then, should acknowledge the Jewish state, one must ask. Another speaker went so far as to say that the “West Bank is temporarily occupied by the Palestinians.” This was portrayed as supposedly pro-Israel. In fact, it is damaging the Israeli society from within the pro-Israel camp. Prime Minister Benjamin Netanyahu earlier this year said that a future Palestinian state in the territories should think about including Jewish citizens. In fact, since 1948, Israel has some 20% Arab and Muslim citizens as well. Why is everybody a priori thinking of a Palestinian state with no Jews? Today, some 20% Jews are living in parts of the disputed territories. Daniel Pipes wrote about Netanyahu’s “master stroke.” Although I was not able to attend all presentations I did not hear people discussing that idea. This master stroke by Netanyahu includes the acceptance of Jews living in Judea and Samaria and in an Arab state. That would be a signal to the entire Arab and Muslim worlds that Jews are accepted as citizens and are not the “sons of pigs and apes” as the antisemitic discourse in parts of the Arab world always suggests.

Another speaker at the conference said that Norwegian killer Breivik is a criminal, “but” he killed “socialist anti-Zionists and possible future anti-Zionists.” This was shocking not just to me and I left the room soon after.

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Another speaker stressed that EUrope is already “Islamized” which was a rather racist comment and had nothing to do with a specific criticism of Islamism, Jihad and Muslim antisemitism. One speaker said that Islam as such is the reason for antisemitism and every single (believing) Muslim will become an antisemite sooner or later. Jihadists and Islamists are antisemites today, other Muslims will become antisemitic later. This is of course not the case. Take groups like British Muslims for Israel as an example, among many other pro-Israel Muslims. They are a tiny and oppressed minority in the Muslim community, but they exist. Or look at people like Irshad Manji, known for her modern translation of the Quran. She is pro-Western, pro-Israel and anti-Islamist. The ontologization of Muslims as “the enemy” sooner or later has of course to be rejected.

In addition, I would state: In May 2014, American anti-Islam activist Pamela Geller and her allies started an ad campaign in New York City. They show the Mufti of Jerusalem, Haj Amin al-Husseini, talking to Hitler in November 1941. It is tremendously important to focus on that alliance, indeed. But what does the ad say? On the right side of that big picture one can read “Islamic Jew-hatred: It’s in the Quran”:

 

This reminds me, sarcastically, of leading Sunni Islamist Yusuf al-Qaradawi. He said in January 2009 on TV that Allah installed Hitler to “punish the Jews.” This Holocaust affirmation is unbelievable. Geller, who is of course pro-Israel and against antisemitism and Jihad, now insinuates that not just the Mufti but also Hitler was inspired by the Quran. The Quran and Islamic Jew-hatred was first and then came Hitler. This is also distorting the history of Islamism as a modern phenomenon in the Muslim world. To claim that today’s Islamist antisemitism is in the Quran – and promoting this ideology with a picture of Hitler – denies or obfuscates the very history of Islamism.

In addition, it also obfuscates the history of Austrian and German modern antisemitism that lead to the Shoah. Islamism is a very modern ideology, as historian and Islamic studies scholar, president of the Middle East Forum (MEF) in Philadelphia, Daniel Pipes, tirelessly emphasizes. Take Hassan al-Banna’s founding of the Muslim Brotherhood in 1928 in Egypt as a kind of starting point for 20th century modern Islamism as a mass movement. Old Islamic Jew-hatred rather resembled Christian Jew-hatred, and is distinct from German eliminationist antisemitism during Nazi Germany and the Shoah. Pipes is also always emphasizing the historical and political difference between Islam and Islamism, take 1798 as a starting point for the demise of the Muslim world and the emergence of Islamist ideology.

Holocaust remembrance is used as a tool to fight the Jewish state. This was a core message of one the most fascinating greeting remarks at the gala dinner at the first evening of the conference by Canadian scholar in law and politician, Irvin Cotler. He is known worldwide for his fight against antisemitism and he is using law to fight Jew-hatred like the incitement to genocide by Iran. Cotler focused on the supposedly well-meaning and for sure more sophisticated anti-Zionist activists of today. They say that the Holocaust was a horrible crime, like South-African apartheid. At this point I ignore the Holocaust distorting aspects of that very comparison or equation, by the way. For liberals in particular Israel has become in some respects the new “Apartheid State” or even “Nazi State.” And here is what Irvin Cotler emphasized: IF Israel is an apartheid state or even a Nazi state people have to fight it. The terms apartheid state and Nazi state are not just meant to defame the entire project of a Jewish state. It calls liberals, leftists and all other people of “good will” to arms, according to Cotler. Anti-Zionist antisemitism is seen by those activists as a form of “anti-fascism.” There is a moral “necessity” to be anti-fascist and therefore today “anti-Israel,” as those people insinuate. Cotler’s vibrant and impressive remarks were a model for the entire conference. People truly feel good to fight Israel as this is seen in their delusional worldview as an act of “anti-fascism.” Cotler grasped and criticized that ideology splendidly.

British legal scholar Lesley Klaff showed the mainstreaming of “Holocaust inversion” in the UK, using the example of the Liberal Democratic Party’s MP David Ward. Since 2010, the Liberal Democratic Party is a coalition partner of the British government under the Conservative Party’s leadership of Prime Minister David Cameron.

Political scientist Matthias Küntzel from Hamburg analyzed the failure of the international community to deal with the antisemitism of Mahmoud Ahmadinejad and the Iranian regime. Meir Litvak from Tel Aviv University also dealt with Iranian anti-Zionist antisemitism. However, Litvak also said that Iran is much more a rational country and not driven by Islamist messianism, as some might think. Esther Webman focused on aspects of the Arab antisemitic discourse, including Holocaust denial. Milton Shain from Cape Town, South Africa, focused on left-wing and Muslim anti-Zionist activism in the former apartheid state.

Historian Laurence Weinbaum from the World Jewish Congress (WJC) in Jerusalem spoke about Polish antisemitism in recent decades and the failure of Poland to deal with its involvement in the Shoah and with its own Jew-hatred before and after 1945. At the end of the day, though, the glass of water is rather “half full” and not “half empty,” Weinbaum said, given the fact that Poland is the first country of the former East Bloc that tries to deal emphatically with antisemitism and its own history, thanks in particular to the scholarship of Jan Tomasz Gross. Sarah Fainberg and Samuel Barnai dealt with Russian antisemitism and anti-Zionism, like far-right groups that embrace Nazi antisemitism and the “8. SS Division Florian Geyer” which has supporters among hardcore antisemitic (and anti-Western) groups in today’s Russia, as Barnai showed in his vibrant talk. Fainberg underlined that it is very difficult to take sides in the current crisis in Ukraine. For sure Russia has to be criticized for its policies, but Ukraine is not just a victim: the conflict is much more troubling. Particularly when it comes to antisemitism, this becomes obvious. In addition one could say: take Stepan Bandera statues and pro-OUN (Organization of Ukrainian Nationalists) propaganda during the uprising this year at the Maidan and in many parts of Ukraine as examples. Russian antisemitism and anti-Western ideology is also very troubling and not every Russian criticism of “fascist” tendencies and antisemitism in Ukraine is necessarily honest in nature, given similar tendencies in Russia which are not condemned by the Kremlin.

French philosopher Shmuel Trigano gave yet another proof of his deep insights in contemporary antisemitic tropes in philosophy, including post-modernism. Trigano frames contemporary antisemitism as disguised as “philosemitism,” which is in fact true. Remember Cotler’s focus on Holocaust remembrance and its abuse by anti-Zionists. Historian Dina Porat underlined the importance of the EUMC working definition of antisemitism. She knows that this was never a legal document. However, it is important, according to Porat, to have a document that states, for example, that comparisons of Israel to Nazi Germany are not criticism of Israel but antisemitism.

One of the highlights of the conference was for sure the talk by Indiana Professor emeritus in Jewish Studies, Alvin Rosenfeld. He dealt with the reactions – today we would say “shitstorm” – on his world-famous brochure “Progressive” Jewish Thought and the new antisemitism from 2006, published by the American Jewish Committee (AJC). In his monograph Rosenfeld analyzed Jewish anti-Zionist thought, including Jacqueline Rose, Michael Neumann and Tony Judt. The New York Times set the pace for the denunciation of Rosenfeld’s masterpiece. Several authors criticized terms and events that Rosenfeld did not even mention in his piece, like the “Iraq War” or terms like “liberals” or “the liberals.”

Finally, there was a small concert for the conference participants at the Botanical Garden at Hebrew University. The four Israeli Irish folk musicians, among them a kind of young Jerusalem version of Paul Simon, gave the participants a wonderful rest. The place was other-worldly, typical Jerusalem stones surrounded by trees and flowers. At some point, a bird joined the concert. Before, the visit of the head of the Catholic Church, Pope Francis I, in the Middle East, could not overshadow the fantastic experience at Mount Scopus.

The entire conference was just possible thanks to the support by the Knapp Foundation, New York, and Charles Knapp, who also gave a powerful greeting address at the very beginning of the event and thanked all participants at the very end of the gathering with an exceptional statement: we, the speakers, shall keep on doing our research the way we do it and the way he witnessed it. This would be like a “thank you” to him…

In addition, Felix and Daniel Posen were supporters of SICSA and the event. I was a happy Felix Posen Fellow of SICSA in 2003 and 2004, after having been a speaker at Robert’s first international conference as new head of SICSA in December 2002.

Many conference participants said that they are looking forward to the future work of the honoree. His focus on the “longest hatred” paved the way for many scholars in recent decades. People who know the current situation among research centers on antisemitism world-wide are aware of the fact that this is an exception from the rule. It was a privilege for all speakers and participants to share their views on antisemitism, anti-Judaism and the delegitimization of Israel with the historian of antisemitism of our time.

However, we have to be realistic. Future generations of scholars even in Israel are not necessarily very much involved in the study of antisemitism. Nor are they known for a vibrant Zionist approach… Time will tell what research in antisemitism will look like in the years to come. Perhaps this conference was the peak of an entire generation or even several generations of scholars in antisemitism, headed by Robert Solomon Wistrich.

(Backcover of the German edition of Robert S. Wistrich’s Muslim Antisemitism, Dec. 2011)

 

* Many thanks to Lesley for sharing these pics with me and for her encouragement; as ever, I would like to equally thank Leslie for her editing; finally and in addition, the support and encouragement in recent days by friends and colleagues from around the world was wonderful, thanks so much to Simon, Steffi, Elena, Peter, Thomas, Milton, Jonathan and Neil.

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